Mit Förderung kaum teurer Erdgasfahrzeuge als Alternative
13.02.2007, 08:47 UhrNiedrige Kraftstoffkosten machen den Erdgasantrieb für Pkw immer beliebter. Zudem fördern viele regionale Energieversorger die Anschaffung mit attraktiven Prämien und Zuschüssen. Da fallen unter Umständen die etwas höheren Anschaffungskosten nicht mehr ins Gewicht.
Besonders für den Stadtverkehr bietet sich ein Erdgasfahrzeug an. Die Schadstoff-Emissionen sind deutlich niedriger als bei Benziner und Diesel, die Motoren laufen meist ruhiger. Und auch das traditionelle Problem der Erdgasautos, ihre relativ geringe Reichweite, fällt nicht ins Gewicht. Mittlerweile stehen in vielen Fahrzeugklassen entsprechende Modelle zur Verfügung: vom Kleinwagen bis zur oberen Mittelklasse reicht das Angebot, sowohl Nutzfahrzeug-als auch Pkw-Varianten sind erhältlich.
Rechenbeispiel
Ein Rechenbeispiel anhand eines Ford-Modells: Ab 23.500 Euro ist der kompakte Van Ford Focus C-Max 2.0 CNG erhältlich. Gegenüber dem Benziner mit gleichem Hubraum fallen rund 3000 Euro Mehrpreis an. Der Fünfsitzer verbraucht 6,3 Kilogramm Erdgas zu je 83 Cent auf 100 Kilometern; der Benziner benötigt dagegen für die gleiche Strecke 7,3 Liter Superbenzin. Die Sprit-Kostenersparnis liegt auf dieser Strecke bei knapp 3,50 Euro. Im Jahr summiert sich das bei einer Fahrleistung von 13.000 Kilometern auf gut 600 Euro.
Finanziell deutlich lohnender wird der Wechsel bei einer Förderung durch die örtlichen Energieversorger. 750 Euro Zuschuss bieten etwa die Stadtwerke Düsseldorf für Privatkunden an, Gewerbetreibende erhalten bis zu 1000 Euro. Bedingung: Auf dem Fahrzeug wird jeweils seitlich ein "Ich fahre mit Erdgas"-Aufkleber angebracht. Für das Beispiel Ford rentiert sich der Kauf also für Privatverbraucher bereits nach gut dreieinhalb Jahren. Bei überdurchschnittlicher Fahrleistung geht es sogar noch schneller.
Werbeaufkleber
Andere Energieversorger bieten unter anderem Tankgutscheine, ermäßigten Kraftstoff oder eine bis zu 50-prozentige Beteiligung an den Mehrkosten. Häufig wird das Anbringen eines Werbeaufklebers verlangt. Eine Übersicht der Förderprogramme von Stadtwerken findet sich unter www.gibgas.de. Unternehmen können auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Fördermittel zur Umrüstung ihres Fuhrparks auf Erdgasbetrieb beantragen.
Die Beispielrechnung gilt allerdings nur für reine Erdgasfahrten. Wer viel auf Langstrecken unterwegs ist, muss aufgrund der immer noch nicht flächendeckenden Tankstellenversorgung unter Umständen auf Benzin zurückgreifen. Zapfsäulen stehen häufig auf dem Gelände des regionalen Energieversorgers und sind manchmal nur mit Tankkarten und zu den Bürozeiten benutzbar. Bei leerem Tank muss daher häufiger auf konventionelles Benzin zurückgegriffen werden.
Speziell auf Erdgas optimierte Motoren, sogenannte quasi-monovalente Antriebe, wie etwa die im VW Caddy Ecofuel oder Touran Ecofuel verfügen nur über einen kleinen Benzintank, der eine Notration für knapp 130 Kilometer reicht. Bivalente Fahrzeuge wie etwa der Ford Focus C-Max lassen sich für Langstrecken vollständig mit Benzin betanken. Die Reichweite des Kölners liegt dann bei über 700 Kilometern. Erkauft wird das mit einem kleinen Verbrauchsnachteil gegenüber quasi-monovalenten Fahrzeugen.
Quelle: ntv.de