Ratgeber

Nutzer-Daten für App-Stores Facebook wird abgemahnt

Verbraucherschützer wollen Facebook zu Änderungen bei seinem App-Zentrum zwingen und schickt dem Unternehmen eine entsprechende Abmahnung mit einer Frist bis 4. September. Facebook gebe persönliche Daten der Nutzer an App-Anbieter weiter, ohne dass die Nutzer ihre Einwilligung dazu gegeben hätten, bemängeln die Verbraucherschützer.

Nutzer können mit den Anwendungen des App-Zentrums ihr Profil erweitern.

Nutzer können mit den Anwendungen des App-Zentrums ihr Profil erweitern.

Mit der Einführung des App-Zentrums im Juli 2012 hat Facebook den Datenschutz verschlechtert, kritisiert die Verbraucherzentrale Bundesverband. Nutzer können mit den Anwendungen ihr Profil erweitern, beliebt sind Spiele wie "Farmville" oder "Diamond Dash", aber auch Programme für Musik und Nachrichten.

Facebook gebe Daten der Nutzer von seinem App-Zentrum an App-Anbieter weiter, ohne dass die Nutzer ihre Einwilligung dazu gegeben hätten, bemängelten die Verbraucherschützer.

Vor der Installation einer Anwendung gebe es keinen vollständigen Hinweis, wozu die weitergegebenen Daten verwendet würden. Nur "in kleiner hellgrauer Schrift" werde "eine augenscheinlich nicht abschließende Auflistung der Nutzungszwecke durch den App-Anbieter" angezeigt. Dazu gehöre das Recht, auf Chats, die Informationen von Freunden und persönliche Kontaktdaten zuzugreifen sowie auf die Pinnwand des Nutzers zu schreiben.

In einer "solchen umfassenden Datenweitergabe an Dritte" sehen die Verbraucherschützer einen Verstoß gegen das Telemediengesetz. Facebook müsse das App-Zentrum so gestalten, "dass der Nutzer weiß, dass er seine Daten freigibt und wofür diese verwendet werden".

Der Datenschutz bei Facebook stand am Montag auch im Blickpunkt einer Tagung des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) in Kiel. Dort kritisierte Klaus Müller vom Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mangelhafte Nutzerrechte bei Facebook. Um die Privatsphäre des eigenen Facebook-Profils zu sichern, seien 36 Schritte erforderlich.

Der Facebook-Manager Gunnar Bender sprach sich in Kiel dafür aus, "dass Chancen und Risiken von Social Media in einer konstruktiven Debatte ausgewogen beleuchtet werden, um selbstbestimmt und kompetent über die eigene Nutzung entscheiden zu können." Facebook unterstütze deswegen Initiativen zur Förderung von Medienkompetenz.

Quelle: ntv.de, dpa

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