Ratgeber

Umstrittene Mehrwertsteuersenkung Falle für Berufsreisende

Die überwiegende Mehrzahl der Hotels hält an ihren Zimmerpreisen trotz der von 19 auf sieben Prozent ermäßigten Mehrwertsteuer fest. Dies ergab eine Stichprobe des ZDF-Magazins Wiso. Demnach gaben 47 von 50 überprüften Hotels die Steuersenkung überhaupt nicht weiter, lediglich drei Häuser reduzierten ihre Preise etwas. Christian Fronczak vom Verbraucherzentrale Bundesverbandes bezeichnete dies als enttäuschend: Die Verbraucher erwarteten, dass die Neujahrsgeschenke an die Hotelbranche auch bei ihnen landeten.

 

Die von Wiso überprüften Hotels aller Sterne-Kategorien hatten bei der Umfrage angegeben, die zusätzlichen Einnahmen etwa in höhere Löhne, Anschaffungen oder Umbauten investieren zu wollen. Andere verwiesen darauf, dass sie ihre Preise ohne die Steuersenkung hätten erhöhen müssen.

Teurer statt billiger

Die Verbraucherzentrale in Sachsen kam bei einer Umfrage in dem Bundesland zu einem ähnlichen Ergebnis und empfiehlt den Verbrauchern nun ganz gezielt nach Preisreduzierungen zu fragen. Das gelte ganz besonders für diejenigen, die beruflich unterwegs sind: "Diejenigen, die berechtigt sind, die Mehrwertsteuer aus ihrer Hotelrechnung als Vorsteuer geltend zu machen, erleben sonst mit einem unveränderten Hotelpreis eine drastische Preiserhöhung", warnt Bettina Dittrich von der Verbraucherzentrale. "Und genau das hat der Gesetzgeber mit Sicherheit mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz nicht im Blick gehabt",

 

Der um zwölf Punkte verminderte Mehrwertsteuersatz für das Hotelgewerbe ist Teil des sogenannten Wachstumsbeschleunigungsgesetzes, das Maßnahmen zur Entlastung von Familien und Unternehmen im Umfang von insgesamt 8,4 Milliarden Euro bündelt. Vor allem die CSU-geführte bayerische Landesregierung hatte auf den Steuerrabatt gedrängt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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