Riester-Rente Fondssparpläne im Test
21.05.2007, 08:36 UhrDer Weg in die Bank ist für die meisten alltäglich. Der Weg zur guten Altersvorsorge ist für viele hingegen noch immer ein Rätsel. Vor allem, wenn es um die Entscheidung für das richtige Vorsorgeprodukt geht. Anlageberaterin Anne-Christina Graf weiß, dass vor allem junge Menschen sich den Förderungsmöglichkeiten durch den Staat immer mehr öffnen: "Die Kunden werden wesentlich sensibler, überhaupt auf das Thema Altervorsorge. Sie wissen, dass sie was tun müssen. Viele kriegen auch ihre Bescheide von der BfA oder der LVA zugeschickt. Dort sehen die Kunden, dass da eine Lücke klaffen wird."
Über zwei Millionen Deutsche schlossen im vergangenen Jahr einen Riester-Vertrag ab. Immer häufiger wählen sie dabei einen Riester-Fondssparplan. Rainer Zuppe von der Zeitschrift Finanztest hat die staatlich geförderten Fondssparpläne getestet. Grundsätzlich gibt es bei Riesterfondssparplänen kein Verlustrisiko. "Die Fondsgesellschaft garantiert, dass sie mindestens das eingezahlte Geld sowie die vom Staat geleisteten Zulagen zur Verrentung zur Verfügung stellt", so Zuppe.
Renditestark: Uni-Profirente
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Produkten. Hier gilt, das individuell passende zu finden. Hierzu ist eine realistische Selbsteinschätzung möglich. Das Spektrum reicht von der konservativen Anlagestrategie bis hin zu aktienlastigen Verträgen. Letztere liefen in den vergangen fünf Jahren besonders gut. Ein 40jähriger, der vor 5 Jahren einen Uni-Profirente-Vertrag abschloss und damals ein Jahreseinkommen von 30.000 Euro brutto vorzuweisen hatte, erwirtschaftete eine jährliche Rendite von 11,5 Prozent. Die Mischfonds von Deka (10,0%), Hansa (6,8%), Allianz (5,1%) und BHW (2,7%) boten zwar mehr Sicherheit, aber auch teilweise deutlich niedrigere Renditen.
Auf eine lange Laufzeit gesehen schlagen selbst geringste Renditeunterschiede deutlich zu Buche. Legt ein Kunde im Monat 100 Euro 35 Jahre lang an, macht ein Performance-Unterschied von zwei Prozent rund 48.000 Euro Barvermögen aus. "Bei unserem Riesterprodukt liegt der Performance-Unterschied zu anderen Riesterprodukten am Markt deutlich über zwei Prozent. Das ist ein wesentlicher Nutzen, den der Kunde an der UniProfiRente hat", ist Andreas Sander von Union Investment überzeugt.
Neues Produkt der DWS
Neu am Markt versucht sich die "DWS Riester-Rente Premium" zu etablieren. Das Motto: Maßanzug statt Ware von der Stange. Das Geld fließt in einen Dachfonds. "Der Kunde kann das Aktieninvestment ab dem 55. Lebensjahr minimieren, indem er einfach diesen Höchststand, den er bisher erreicht hat, sich bis ins Rentenalter festschreiben lässt", erklärt Axel Schreiter von DWS Investments.
Allerdings hat ein solcher Service seinen Preis. Alle anfallenden Kosten der "DWS Riester-Rente Premium" müssen, wie bei einem Versicherungsangebot, in den ersten fünf Jahren beglichen werden. Und das stimmt die Experten eher skeptisch: "Wir raten eigentlich trotz des dahinter stehenden guten Konzepts, also wie die Garantie gewährleistet wird, davon ab. Bei diesem Vertrag ist man zu lange erst einmal im Minus", meint Zuppe.
Riester-Fondssparpläne sind eine attraktive Altersvorsorge. Wer viel wagt, kann viel gewinnen. Wirklich verlieren kann man nicht. Und wer höheren Kosten zu Beginn skeptisch gegenübersteht, der sollte eher auf Bewährtes setzen.
Quelle: ntv.de