Ratgeber

Lieber Österreich als arbeitslos Gastrokräfte im Ausland gefragt

Über sächselnde Tresenkräfte auf österreichischen Skihütten wundert sich heute niemand mehr: Zahlreiche Gastro-Kräfte aus Deutschland arbeiten im Ausland, meist in der Schweiz oder in Österreich. Jetzt legt die Auslandsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit die Zahlen für 2011 offen.

Gastro-Fachkräfte werden meist saisonal gebucht.

Gastro-Fachkräfte werden meist saisonal gebucht.

Kellner, Köche und weitere Gastronomie-Kräfte sind 2011 am häufigsten in Auslandsjobs vermittelt worden. Rund 1600 Bundesbürger aus diesen Berufsgruppen brachte die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) bis einschließlich November bei Firmen im Ausland unter. Damit kamen 18 Prozent aller Vermittelten aus dem Gastro-Bereich.

Am zweithäufigsten vermittelte die ZAV Fachkräfte aus dem Hoch- und Tiefbau, insgesamt 795 Arbeitnehmer aus dieser Branche wechselten ins Ausland. Dicht dahinter in der Statistik folgen die 775 Fachkräfte aus dem (Innen-)Ausbau. Die beliebtesten Länder für Auslandsarbeit bleiben mit großem Abstand die Schweiz und Österreich.

Wegen der guten Konjunktur ging die Gesamtzahl der Auslandsvermittlungen erneut zurück: Insgesamt verhalf die ZAV 8740 Menschen zu Jobs jenseits der Grenzen, im Vorjahreszeitraum waren es knapp 8 Prozent mehr gewesen. In den allermeisten Fällen war der Gang ins Ausland der Weg aus der Arbeitslosigkeit: 86 Prozent der Vermittelten waren zuvor ohne Job, jeder Vierte hatte in Deutschland von Hartz IV gelebt.

Junge Männer gehen am ehesten

Männer tun sich leichter damit, Deutschland für einen Job zu verlassen - sie machen 65 Prozent der Vermittelten aus. Dabei gehen Jüngere weitaus häufiger: Zwei Drittel der Vermittelten sind jünger als 40, nur 13 Prozent älter als 50. Am ehesten gehen die Menschen dorthin, wo man Deutsch spricht: Gut 26,1 Prozent der Arbeitsuchenden wurden in die Schweiz vermittelt, knapp 24 Prozent nach Österreich. 10,6 Prozent wechselten in die Niederlande. Mit einigem Abstand folgen Großbritannien, Spanien und die USA.

Gute Chancen im Ausland haben laut Rangliste Menschen mit Berufen aus den Bereichen Unternehmensführung und -organisation, Hotellerie, Erziehung, Soziales und Hauswirtschaft, Fahrzeug- und Transportführung sowie Tourismus. Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) in Bonn hilft vor allem Arbeitslosen und Menschen in saisonal geprägten Jobs bei einem Wechsel ins Ausland. Die Agentur berät Arbeitnehmer wie Arbeitgeber.

Quelle: ntv.de, dpa

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