Ratgeber

Fehlende Standards bei Gütesiegeln Gefälschte Logos im Netz

Im Internet einzukaufen kann sehr interessant sein. Es locken günstigere Preise, größere Auswahl und das Ganze bequem vom Rechner aus. Allerdings ist Online-Shopping nie völlig risikolos. Vor allem sollten Verbraucher bei entsprechenden Shops nicht blind auf verwendete Gütesiegel vertrauen.

Immer dort, wo Geld verdient wird, lauert auch Betrug. Nicht anders ist es bei den Gütesiegeln.

Immer dort, wo Geld verdient wird, lauert auch Betrug. Nicht anders ist es bei den Gütesiegeln.

Wegen fehlender Mindeststandards bei Gütesiegeln für Internet-Shops drohen Verbraucher auf gefälschte Sicherheitslogos hereinzufallen. Auf den ersten Blick sei der Unterschied zwischen echten Siegeln und Fälschungen "nicht immer leicht erkennbar", zumal es sich um Logos handele, die stets mit Schlagworten wie "sicher", "geprüft" oder "zertifiziert" ausgestattet seien, teilte das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) mit. Gemeinsam mit dem dortigen Verbraucherministerium präsentierte das Zentrum eine Studie zu Internetsiegeln.

Gütesiegel-Anbieter sollten sich auf einheitliche Qualitätskriterien einigen, die regelmäßig durch einen unabhängigen Dritten geprüft würden, fordern die Autoren der Studie. Eine Liste dieser Kriterien müsse allgemein zugänglich in allen Sprachen der EU veröffentlicht werden. "Damit ließe sich auch das Risiko deutlich einschränken, dass Verbraucher Opfer frei erfundener, zur Irreführung verwendeter Siegel werden", heißt es in der Studie. Derzeit sei der Vergleich unter den einzelnen Siegeln sehr mühevoll. Für Verbraucher sei es zudem bisweilen nur schwer nachzuvollziehen, wofür ein Gütesiegel genau stehe.

"Würde die Europäische Union bestimmte Qualitätsstandards empfehlen oder vorgeben, hätten die Verbraucher berechtigterweise mehr Vertrauen in den Online-Handel", erklärte der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne). Von einem so verstärkten grenzüberschreitenden Online-Handel würden dann sowohl der EU-Binnenmarkt wie auch der Verbraucher durch mehr Wettbewerb und niedrigere Preise profitieren.

Ungeachtet dessen warnt das ZEV vor Betrug. Auf einer Webseite könne auch ein Gütesiegel sein, das besagt, dass es sich um eine vertrauenswürdige Webseite handelt. Es kommt vor, dass seriöse Siegel unerlaubt verwendet werden oder dass mit Phantasiesiegeln Qualität vorgetäuscht wird. Verbraucher sollten sich im Zweifelsfall nach dem Vergabeverfahren des Siegels, und auch nach damit verbundenen Garantien erkundigen. Unabhängig davon sollte auch beim Siegelaussteller danach gefragt werden, ob der entsprechende Online-Shop tatsächlich dort registriert ist. Ein einfacher Online-Check ist dort meist möglich. Die Initiative D21 gibt Empfehlungen dazu unter: internet-guetesiegel.de.

Quelle: ntv.de, awi/dpa

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