Im Brandfall Gefahr durch Solaranlagen
07.07.2012, 05:02 UhrViele Hausbesitzer haben sich in den letzten Jahren eine Solaranlage aufs Dach gesetzt. Doch die kann im Falle eines Brandes zum zusätzlichen Problem werden, weil sie die Arbeit der Einsatzkräfte möglicherweise behindert. Doch Hausbesitzer können vorsorgen.
Solaranlagen sind von den Dächern in Dörfern und Städten nicht mehr wegzudenken. Die umweltfreundliche Alternative der Stromgewinnung birgt aber auch Risiken: "Wenn in einem Haus mit Photovoltaik-Anlagen ein Feuer ausbricht, könnten die Anlagen den Feuermännern die Arbeit erschweren", sagt Franz-Josef Hench vom Landesfeuerwehrverband Bayern.
Es sind zwei Hindernisse, die Löscharbeiten erschweren: Zum einen produziert die Anlage auch bei geringem Licht bereits Energie und schickt damit Strom über eine Leitung, die meist erst im Keller abgeschaltet werden kann. Die Einsatzkräfte müssen deshalb eine andere Löschtechnik einsetzen und einen Sicherheitsabstand halten. "Zum anderen sind die Anlagen oft nur mit leichten Konstruktionen auf den Dächern befestigt und können bei einem Dachstuhlbrand herunterrutschen und jemanden erschlagen." Ferner erschwerten die großflächigen Platten das Löschen im Dachstuhl, da das Wasser an ihnen abläuft und den Brandherd nicht erreichen kann.
Diesen Gefahren könnten die Einsatzkräfte besser begegnen, wenn alle Häuser mit Solaranlagen entsprechend gekennzeichnet würden. "Das können beispielsweise Aufkleber im Hauseingang sein", sagte Hench. Solange dies nicht gesetzlich verpflichtend geregelt ist, appelliert der Feuerwehrmann an die Hausbesitzer, entsprechende Schilder aufzuhängen. "Gerade in der Stadt sieht man nicht immer auf den ersten Blick, ob auf dem Dach Solaranlagen montiert sind." So könnten bei einem Feuer wertvolle Minuten gewonnen werden. Ein Riesenproblem stellten die Anlagen für die Feuerwehrleute jedoch nicht dar. "Es ist eine neue Technik. Und es müssen sich alle Feuerwehren darauf einstellen."
Quelle: ntv.de, dpa