Ratgeber

Verbraucherzentrale beruhigt Geld liegen lassen

Trotz der internationalen Finanzkrise sollten deutsche Bankkunden nicht vorschnell ihr Geld umschichten. Das rät Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.
Viele Verbraucher investieren laut Nauhauser derzeit vermehrt in Bundesschatzbriefe, die neue Tagesanleihe des Bundes und Bundesobligationen. "Das ist eine gute Sache, aber im Prinzip ist es unnötig, von den Banken Geld abzuziehen", sagt er.

Denn die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung schütze Spareinlagen wie Tages- und Festgeldkonten bei deutschen Geldhäusern zu 100 Prozent. Außerdem sei anzunehmen, dass der Staat einspringe, falls eine Bank in Deutschland in Schieflage gerate. Das habe sich jetzt bei der Rettung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) gezeigt. "Sogar so eine Bank wird vom Staat gestützt", sagt der Referent für Geldanlage mit dem Hinweis, dass HRE fast nur Firmenkunden betreue.

Krise als Chance?

Kunden können laut Nauhauser im Moment sogar von der Krise profitieren. "Die Zinsen sind so hoch wie nie." Viele Banken böten derzeit fünf Prozent für Tagesgeld. Und da sich die Kreditinstitute derzeit untereinander nur sehr misstrauisch Geld leihen, könne es sich für Verbraucher lohne, "an den Konditionen zu feilen". Soll heißen: Wer über einen höheren als bei der jeweiligen Bank bislang üblichen Zinssatz verhandelt, ist womöglich erfolgreich. Ausländische Geldhäuser verfügen allerdings nicht über die deutsche Einlagensicherung, daher ist es ratsam, dort nicht mehr als 20 000 Euro anzulegen.

Normalerweise machen Anleger Nauhauser zufolge "eine Menge" falsch. Das sei im Moment anders: "Sie machen gar nicht so viele Fehler - die Sicherheit steht im Vordergrund." Aktien und Fonds seien derzeit ohnehin nicht attraktiv, weil viele das damit verbundene Risiko scheuen. Der Wert der Papiere könne stets stark schwanken - das sei nichts für schwache Nerven. "Die Zukunft ist ungewiss, aber das war sie schon immer - nur gibt es jetzt einen Unterschied: Inzwischen geben die Aktienanalysten das zu."

Wer aber langfristig planen muss, etwa im Hinblick auf die Altersvorsorge, sollte daran denken, dass zum 1. Januar 2009 die Abgeltungssteuer kommt. Daher könne es sich durchaus lohnen, schon jetzt in Aktien zu investieren, sagt Nauhauser.

Quelle: ntv.de

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