Wechsel des Energieanbieters Günstiger Strom und Gas
02.01.2008, 09:42 UhrPost vom Energieversorger ist in diesen Tagen kein gutes Zeichen. Denn meist kündigt der die nächste Preiserhöhung an. Viele Verbraucher wollen das nicht mehr mitmachen und wechseln zu alternativen Anbietern.
Auf dem Strommarkt ist der Wettbewerb inzwischen in Schwung, bei Gas steckt er noch in den Anfängen. Doch schon jetzt hat jeder Kunde die Möglichkeit, sich einen neuen Gasversorger zu suchen - viel Geld spart er dabei allerdings nicht.
Der Wechsel des Gasanbieters ist praktisch erst seit einem Jahr möglich. Nach Klickgas und Nuon, die in Berlin den Anfang machten, werben nun unter anderem die Eon-Tochter E wie einfach und Yello - bekannt für grellgelbe Werbung und billigen Strom - mit Gas.
Neue in den Startlöchern
Weitere Unternehmen stehen der Bundesnetzagentur in Bonn zufolge in den Startlöchern. Eine Gesamtübersicht der alternativen Anbieter und ihrer Versorgungsgebiete fehlt jedoch. "Die Unternehmen müssen uns das nicht melden", sagt Sprecher Rudolf Boll. "Verbraucher sollten über eine Internetsuchmaschine prüfen, ob es bei ihnen einen günstigen Anbieter gibt."
Eine Familie mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) Gas in Berlin kann rund 130 Euro im Jahr sparen kann, wenn sie vom teuren Grundversorgungstarif zum günstigsten Anbieter wechselt. Tatsächlich nutzten jedoch nur wenige Verbraucher diesen Grundversorgungstarif. Die meisten zahlen weniger. Viel Geld sparen lässt sich bei einem Gasanbieterwechsel derzeit noch nicht.
Für all diejenigen, die sich um die Umwelt sorgen, bietet die Firma Lichtblick aus Hamburg seit 1. Oktober Biogas an - als erster Versorger überhaupt. Derzeit werden fünf Prozent Biogas beigemischt, langfristig soll die Quote auf zehn Prozent steigen.
Noch kein Zertifizierung bei Gas
Eine Zertifizierung wie für Ökostrom gibt es bei Gas noch nicht. Entsprechend schwierig ist für Verbraucher eine Bewertung. Biogas ist theoretisch CO2-neutral. Das heißt, bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 freigesetzt wie bei der Entstehung der Atmosphäre entzogen wurde. Allerdings müsse die Gesamtkette betrachtet werden, also zum Beispiel, wie viel Treibhausgase beim Anbau und Transport der Pflanzen freigesetzt werden, sagt Stephan Saupe vom Umweltbundesamt in Dessau. Wichtig sei außerdem, dass die Anlagen zur Vergärung und Aufbereitung des Biogases auf modernstem Stand sind.
Bevor Verbraucher einen Vertrag mit einem neuen Energieanbieter unterschreiben, sollten sie die Preise bezogen auf den eigenen Verbrauch vergleichen. Gut ist, wenn der Versorger eine Preisgarantie für ein Jahr gibt, sagt Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin.
Der Wechsel selbst ist einfach. Der Kunde notiert sich seine Zählerstände und unterschreibt den neuen Vertrag, alle weiteren Formalitäten übernimmt der neue Versorger. Bis dieser Energie liefert, können der Bundesnetzagentur zufolge dann noch sechs bis acht Wochen vergehen.
Quelle: ntv.de