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Milchalternative im Öko-Test Hafermilch kann ziemlich überzeugen

Als Hafermilch dürfen die Pflanzendrinks von den Herstellern nicht mehr beworben werben. Beim Verbraucher hat sich der Begriff allerdings durchgesetzt.

Als Hafermilch dürfen die Pflanzendrinks von den Herstellern nicht mehr beworben werben. Beim Verbraucher hat sich der Begriff allerdings durchgesetzt.

(Foto: imago/McPHOTO)

Immer mehr Verbraucher greifen zu Haferdrinks als Alternative zur klassischen Milch. Entweder der eigenen Gesundheit zuliebe oder aus Mitleid allem Tierischen und dem Klima gegenüber. Öko-Test hält das auch wegen der guten Produktqualität für eine ziemlich gute Idee.

Gut 70 Prozent weniger schädliche Klimagase, so viel spart die Produktion von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch ein. Gut für die Umweltbilanz ist außerdem, dass Hafer regional erhältlich ist. Er wächst in den gemäßigten Breiten und sein Anbau verbraucht relativ wenig Wasser. Und natürlich leiden für Hafermilch ganz sicher keine Kühe. Außerdem müssen sich Verbraucher bei dem Milch-Substitut auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob das Drüsensekret aus dem Euter womöglich nicht doch ihrer Gesundheit schadet.

Infolgedessen ist Hafermilch, genau wie solche aus Soja und Mandeln, mittlerweile nicht nur für Veganer eine Alternative zur Kuhmilch im Kaffee, Müsli oder Kuchenteig. Da beruhigt es, dass Öko-Test in einer aktuellen Untersuchung fast alle 32 Milchersatzprodukte empfehlen kann. Geprüft wurden auch 28 Bio-Produkte. Die Preise lagen zwischen 95 Cent und 2,65 Euro pro Liter.

27 Produkte erhalten im Test ein "sehr gut"

Im Labor wurden die Flüssigkeiten auf Schadstoffbelastung, problematische Rückstände oder unnötige Zusatzstoffe geprüft. Außerdem wurden Geschmack, Geruch und Konsistenz von Sensorikexperten bewertet und auch die Verpackungsangaben auf ihre Richtigkeit untersucht.

Zunächst gilt es festzustellen, dass Hafermilch eine natürliche Süße besitzt. Diese entsteht bei der Fermentation des Hafers, sodass die Produkte alle frei von Zuckerzusätzen sind. Allerdings enthalten sie aufgrund der Fermentation etwa fünf Prozent Zucker und einen ganz eigenen Geschmack.

Als Hafermilch dürfen die Produkte von den Herstellern nicht mehr beworben werben, da sie den Begriff "Milch" nicht mehr für rein pflanzliche Produkte benutzen dürfen. Beim Verbraucher hat sich der Begriff Hafermilch allerdings bereits durchgesetzt und wird infolgedessen auch hier verwendet.

27 Produkte erhalten im Test ein "sehr gut". Geschmacklich fällt kein Produkt durch, auch wenn einige Haferdrinks leicht bitter schmeckten und sich mit einem sensorischen Gesamturteil von "gut" zufriedengeben mussten. Tief in die Tasche greifen muss man für die Testsieger dabei auch nicht. Unter den mit "sehr gut" bewerteten Produkten finden sich etliche vom Discounter sowie Eigenmarken. Sieger beim Preis-/Leistungsverhältnis sind mit jeweils 95 Cent pro Liter folgende Haferdrinks: "Bio Primo Haferdrink Natur" aus dem Müller-Drogeriemarkt und "Naturland Bio Haferdrink Natur" von DM. Auch weitere andere für nur 99 Cent erhalten die Bestnote. So zum Beispiel der "Bio Haferdrink Natur" von Netto oder der "Bio Sonne Bio-Drink" von Norma.

Besser ohne Calciumphosphate

Zum Vergleich: Das teuerste Produkt, der glutenfreie Haferdrink von Voelkel für 2,65 Euro, wurde zwar ebenfalls mit "sehr gut" beurteilt, fiel aber durch kleine Mängel bei der Deklarierung und eine leicht bittere Note im Geschmack zumindest geringfügig negativ auf.

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Zwei Produkte wurden hingegen etwas strenger bewertet. Denn die Drinks von "Alpro Hafer original" und "Oatly! Hafer Calcium" beinhalten Calciumphosphate und TriCalciumphosphate. Große Mengen an Phosphat sind schädlich für die Nieren, daher gab es für beide Punktabzug. Da beide Hafergetränke zudem noch laut der Tester überflüssige Vitaminzusätze aufweisen, gab es für sie nur ein "befriedigend".

Die Anreicherung von Calcium ist übrigens laut Öko-Test grundsätzlich sinnvoll und auch unbedenklich. Nur eben nicht in Form von Phosphatverbindungen. Denn im Gegensatz zu Kuhmilch sind die Substitute keine gute Calciumquelle. Auch der Eiweißgehalt von Haferdrinks liegt nur etwa bei einem Drittel von dem, was eine handelsübliche Kuhmilch zu bieten hat.

Quelle: ntv.de, awi

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