Analoger Sat-Empfang Höchste Zeit zum Nachrüsten
19.02.2012, 10:30 UhrLangsam wird es eng für alle, die noch analog über Satellit fernsehen. Denn am 30. April beenden die Sender ihre analoge Übertragung. Bis dahin sollten sich die Betroffenen einen Digitalreceiver anschaffen. In einigen Fällen ist es damit aber nicht getan. Dann muss man auch an der Sat-Antenne basteln.
Satellitenschüsseln, die vor 1998 montiert wurden, brauchen wahrscheinlich einen neuen Signalumsetzer.
(Foto: picture alliance / dpa)
In rund 1,8 Millionen Haushalten werden Fernsehzuschauer ab Mai in die Röhre gucken. Jedenfalls dann, wenn sie nicht langsam aktiv werden: Am 30. April um drei Uhr früh wird die analoge Satellitenübertragung eingestellt. Wer als Sat-Kunde jetzt noch Fernsehprogramme in Analog-Technik empfängt, sollte sich jetzt einen digitalen Satellitenreceiver anschaffen, sonst sieht er künftig nur noch buchstäblich schwarz. Möglicherweise muss auch die Satellitenschüssel nachgerüstet werden. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Woher weiß ich, dass ich betroffen bin?
Eigentlich kann man es kaum übersehen: Schon seit Wochen tauchen bei den betroffenen Haushalten Laufschriften im Fernsehprogramm auf, die auf die baldige Abschaltung hinweisen. Wer testen will, ob er noch ein analoges Satellitensignal empfängt, kann das aber auch über den Videotext tun: Einfach die Seite 198 im Text von ARD, ZDF, RTL, Pro Sieben, Sat1 oder der dritten Programme anwählen. Erscheint dort der Hinweis zur Abschaltung, dann besteht Handlungsbedarf.
Was ist mit Kabel, DVB-T und Internetfernsehen?
Für alle, die über Kabel, Antenne oder Internet fernsehen, ändert sich nichts. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt, Kabelkunden sollten sich nicht von Netzbetreibern teure Digital-Verträge aufschwatzen lassen.
Was soll das Ganze?
Bislang strahlen die Sendeanstalten ihre Programme in drei unterschiedlichen Qualitäten aus: Analog, in der digitalen Standardauflösung SD und im hochauflösenden HD, wobei das komprimierte digitale Signal sehr viel weniger Übertragungskapazitäten beansprucht. Ökonomisch rechnet sich die analoge Verbreitung ihrer Programme für die Sender nicht mehr, deshalb werden sie abgeschaltet. Einige Sender haben diesen Schritt schon hinter sich. So sind Dmax, Nickelodeon, Comedy Central und Viva seit Anfang des Jahres nicht mehr analog empfangbar.
Welchen Vorteil hat das für die Nutzer?
Das digitale Fernsehen ist resistenter gegen Störungen als die analoge Ausstrahlung. Zum Teil werden Zuschauer auch bessere Bild- und Tonqualität registrieren. Wer einen HD-fähigen Fernseher hat, wird damit nun auch entsprechende Programme empfangen können. Das ist nämlich ein weiterer großer Vorteil der digitalen Übertragung: Den Sendeanstalten steht mehr Bandbreite zur Verfügung und sie können somit mehr Programme ausstrahlen. Die meisten dieser Zusatzprogramme sind kostenlos, nur einige HD-Programme und natürlich Pay-TV-Plattformen kosten extra.
Wie rüste ich um?
Um digitales Satellitenfernsehen empfangen zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen braucht man eine Set-Top-Box, einen Digitalreceiver, der zwischen Fernseher und Sat-Anschlussdose geschaltet wird. Zum anderen muss die Satellitenschüssel über einen digitaltauglichen integrierten Signalumsetzer verfügen, den sogenannten Universal-LNB (Low Noise Block Converter).
Satellitenschüsseln, die vor 1998 installiert wurden, haben diesen Signalumsetzer in der Regel nicht. Dann muss man nicht die ganze Schüssel austauschen, aber nachrüsten. Sollen mehrere Empfangsgeräte an die Anlage angeschlossen werden, nimmt man am besten einen LNB mit integriertem Multischalter. Neu ausrichten muss man die Sat-Antenne nicht, sofern sie schon exakt eingestellt ist. Die genaue Ausrichtung der Antenne ist beim Digitalempfang besonders wichtig. Ist die Antenne verschoben, was etwa beim LNB-Austausch leicht vorkommt, lässt man am besten einen Fachmann ran.
Einfacher ist die Sache beim Digitalreceiver. Simple Modelle gibt es schon ab 40 Euro. Für Röhrenfernseher reicht das in der Regel locker aus. Wer HDTV oder Pay-TV empfangen möchte, muss etwas mehr investieren. Das gleiche gilt für Geräte mit Zusatzfunktionen wie etwa Festplattenrekordern.
Quelle: ntv.de, ino