Die eigenen vier Wände In Deutschland am günstigsten
19.03.2007, 08:00 UhrPotenzielle Wohneigentümer finden in der Bundesrepublik zurzeit die besten Kaufbedingungen vor. Waren vor zehn Jahren die hiesigen Preise für neue Eigenheime im europäischen Vergleich rekordverdächtig hoch, so ist es jetzt nach Angaben der LBS genau umgekehrt. Fast alle Nachbarn liegen inzwischen mehr oder weniger deutlich vor uns. Selbst in den früheren "Musterländern" für kostengünstiges Bauen - den Niederlanden und Großbritannien - kosten neue Eigenheime heute rund 25 Prozent mehr als in Westdeutschland und sogar das Anderthalbfache der Durchschnittspreise in den neuen Ländern (siehe Grafik).
Auch in Nord- und Südeuropa sind die Preise explodiert, während sie bei uns konstant geblieben sind. So hatte zum Beispiel Schweden in den letzten zehn Jahren eine Verdoppelung der Hauspreise zu verzeichnen; ähnliches gelte auch für Italien. In Spanien haben sich die Preise im gleichen Zeitraum sogar um weit mehr als 100 Prozent erhöht.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es sich beim Eigenheim in Europa nicht um ein homogenes Gut handelt, sondern teilweise erhebliche Unterschiede bei Bauformen und Grundstücksgrößen sowie Ausstattungsvielfalt und Bauqualität bestehen. Die Ansprüche in Deutschland dürfen aber laut LBS eher als überdurchschnittlich gelten.
Benötigter Einkommensanteil gesunken
In vielen anderen Ländern können sich Haushalte mit durchschnittlichem Einkommen kein Wohneigentum leisten. Manche Regierungen wie in Frankreich legen deshalb bereits Programme für kostengünstige Einfamilienhäuser auf. Hier befindet sich Deutschland in einer komfortablen Situation. Der Einkommensanteil, der von typischen Familien für eine normale Eigenheimfinanzierung aufzubringen ist, ist von 1996 bis 2006 von 34 auf 18 Prozent in den alten Ländern gesunken; in den neuen Ländern von 32 auf 15 Prozent.
Der europäische Vergleich macht deutlich, dass deutsche Wohneigentumsinteressenten noch von einer äußerst günstigen Situation profitieren. So sind die Preise für Neubauten 2005 nicht höher als 2002; einem Rückgang um 0,6 Prozent im Jahre 2003 folgte nur ein leichter Anstieg um 0,2 und 0,4 Prozent in den Folgejahren. Für die Zukunft rechnen die LBS-Experten allerdings nicht zuletzt wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs mit steigenden Zinsen und anziehenden Wohnungsbau- und Immobilienpreisen.
Quelle: ntv.de