Ratgeber

Die Kaltfront ist da Ist die Heizung startklar?

Auch wenn es noch keiner hören will: Der Winter steht bald vor der Tür. Jetzt müssen noch schnell die Heizkörper in der Wohnung kontrolliert und eingestellt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass man plötzlich im Kalten sitzt.

Wenn es in der Heizung gluckert, muss man Luft ablassen: Das Ventil wird so lange aufgedreht, bis Wasser kommt.

Wenn es in der Heizung gluckert, muss man Luft ablassen: Das Ventil wird so lange aufgedreht, bis Wasser kommt.

Der Herbst ist da. Wer es nicht schon getan hat, denkt spätestens jetzt ans Heizen. Zunächst sollte man aber kontrollieren, ob mit den Heizkörpern alles in Ordnung ist. Ein defektes Thermostatventil oder Luft, die sich in den warmen Monaten in den Heizkörpern angesammelt hat, kann das Erwärmen verzögern oder aufhalten. Außerdem sollte man an den Heizkörpern Rost entfernen, denn aus kleinen rostigen Stellen können mit der Zeit Löcher entstehen - und dann tropft das Wasser auf den Boden.

"Kleine Instandsetzungsarbeiten an Heizkörpern kann man in Eigenregie machen", sagt Michael Pommer von der DIY-Academy. Leicht lässt sich etwa überprüfen, ob Luft in den Heizkörpern ist. Zum einen macht das gluckernde Geräusche. Zum anderen wird manchmal der Heizkörper auch trotz voll aufgedrehtem Thermostat im oberen Bereich nicht richtig warm. Die Luft im Heizkörper verhindere das Aufheizen, so dass sich das Wasser nicht mehr optimal verteilen kann, erläutert Pommer. So werde unnötig Energie verschwendet.

Luft ablassen

Vor dem Entlüften der Heizkörper sollte der Wasserdruck an der Heizanlage überprüft werden. "Ist er zu niedrig, muss vorher Heizungswasser nachgefüllt werden", erklärt Pommer. Der optimale Wasserdruck wird am Manometer meistens durch eine grüne Kennzeichnung angezeigt, der maximale Befülldruck durch eine rote Nadel. Ist der Wasserstand zu gering, wird ein Schlauch an das Einlassventil angeschlossen.

Zum Entlüften braucht man eine Zange oder einen Vierkantschlüssel. Damit wird das Entlüftungsventil an der Endverschraubung oben rechts oder links am Heizkörper umgedreht. Zuvor sollte das Ventil mit einem Lappen umwickelt werden, auch ein Schälchen zum Auffangen des Wassers sollte parat sein. Sobald keine Luft mehr entweicht und Wasser austritt, kann das Ventil wieder geschlossen werden.

Wer nicht selbst die Kraft zum Aufdrehen des Ventils aufbringen will oder kann, sollte einen automatischen Entlüfter nutzen. "Die pfiffigen Helfer werden statt der klassischen Entlüfter in die Heizkörper eingeschraubt", erläutert die Stiftung Warentest. Kommt hier Luft in die Gefäße, könne diese sofort entweichen und das Gluckern stoppe ebenfalls. Der Nachteil dieser Geräte sei, dass bei einem defektem Ausdehnungsgefäß oder zu geringem Wasserstand der Heizkörper erst recht Geräusche von sich gibt.

Das Entlüften ist nicht ausschließlich Sache des Vermieters, erläutert Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. "Auch Mieter dürfen ihre Heizkörper bei Bedarf selbst entlüften. Sie müssen dies nicht dem Eigentümer oder Verwalter anzeigen."

Ärger mit dem Thermostat

Wird ein Heizkörper trotz Entlüftens nicht warm, kann das Problem beim Thermostatventil liegen. Mechanische Thermostate bestehen aus einem abnehmbaren Thermostatkopf und einem fest installierten Ventilunterteil, der Stopfbuchse. "In den meisten Fällen sitzt der Ventilstift der Stopfbüchse durch Ablagerungen fest", erläutert Michael Pommer. Dann muss man den Thermostatkopf abnehmen und den dann sichtbaren Stift vorsichtig mit einer Zange fassen und vor- und zurückschieben, so lange, bis er sich leicht bewegen lässt. Wenn das nicht gelingt oder sich der Stift erneut festsetzt, muss der Ventileinsatz ausgewechselt werden.

Manchmal ist auch der Kopf des Thermostatventils defekt – dann kommt man um einen Austausch nicht herum. Den alten Thermostatkopf sollte man am besten zum Einkauf mitnehmen.

Wenn Roststellen zu sehen sind, sollte der Heizkörper entrostet und neu lackiert werden. Mit Schleifpapier schleift man die Stelle so lange ab, bis sie metallisch glänzt. Danach wird der Heizkörper mit Seifenlauge entfettet und gesäubert. Zum Lackieren muss der Heizkörper kalt sein. Mittel der Wahl ist ein hitzebeständiger, umweltfreundlicher Heizungslack auf Acryl-Basis.

Quelle: ntv.de, dpa

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