Ratgeber

Restschuldenversicherung im Test Kosten schwanken enorm

Die Kosten für eine Restschuldversicherung können je nach Anbieter stark schwanken. Nach Angaben der Zeitschrift "Finanztest" liegen sie zwischen knapp 900 Euro und über 3000 Euro. Der Verbraucher sollte also in jedem Fall verschiedene Angebote prüfen, bevor er eine Police abschließt.

"Finanztest" prüft Angebote

Stiftung Warentest hat nun insgesamt 29 Versicherungen geprüft. Der Modellfall war ein 35-jähriger Nichtraucher, der eine Kreditsumme von 100.000 Euro über 22 Jahre für den Todesfall absichern wollte. Der Nominalzins betrug fünf Prozent bei hundert Prozent Auszahlung.

Der teuerste Anbieter war die Axa: Hier hätte der Kunde 3334 Euro bezahlen müssen - fast viermal so viel wie bei dem günstigsten Anbieter Europa, bei dem eine entsprechende Versicherung für 863 Euro zu haben war. Preisgünstig waren außerdem die Policen von Ontos (907 Euro) und Hannoversche Leben (895 Euro). Auch bei Cosmos-Direkt konnte man mit 1138 Euro noch eine günstigere Versicherung bekommen, im Mittelfeld bewegte sich die Debeka mit 2396 Euro.

Wegen ihrer höheren Lebenserwartung können Frauen eine Restschuldversicherung für insgesamt weniger Geld abschließen: Hier schwankten die Kosten zwischen 661 Euro (Hannoversche Leben) und 1979 Euro (Axa). Darüber hinaus richten sich die Höhe der Zahlungen auch nach dem Alter und dem Gesundheitszustand des Versicherten. Falsche Angaben zur eigenen Gesundheit sollte man dabei auf jeden Fall vermeiden.

Höhe der Versicherungssumme genau berechnen

Der Schuldner sollte in jedem Falle eine Versicherungssumme vereinbaren, die im Falle eines Falles die gesamte Restschuld und nicht nur einen Teil davon abdeckt. Zwar sind die Raten für diese Police teurer, dafür kann der Kunde aber sicher sein, dass er und seine Familie im Todesfall finanziell abgesichert sind. Dies ist nicht der Fall, wenn er eine Versicherung abschließt, mit der die Höhe der Versicherungssumme im Laufe der Zeit gleichmäßig sinkt. Denn damit verringert sich die Todesfallleistung schneller als die Schulden, was zu großen Finanzierungslücken führen kann. Immerhin 16 der 29 Versicherungen boten eine genau auf den Kunden zugeschnittene Restschuldenversicherung an.

Wichtig ist außerdem, für die Versicherungssumme nicht nur die anfallenden Kreditraten zu berücksichtigen, sondern auch zu prüfen, ob darüber hinaus genug Geld für den Lebensunterhalt vorhanden ist. Die Experten von "Finanztest" raten außerdem, dass nicht nur der Hauptverdiener der Familie eine solche Versicherung abschließt, sondern auch der Partner oder die Partnerin.

Vorsichtig sein sollte man bei Überschussbeteiligungen, die als Todesfallbonus ausgezahlt werden. Denn die Überschüsse können sinken, und die Versicherungssumme deckt dann möglicherweise nicht die Restschuld. Besser ist es, die Überschüsse mit den zu zahlenden Raten zu verrechnen.

Keine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit

Finanztest rät allerdings von Restschuldversicherungen für den Fall der Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit ab. Hier sei der Versicherungsschutz meist zu stark eingeschränkt und die Kosten zu teuer, als dass sich diese Investition lohne. Eine Restschuldversicherung solle nur für den Fall des Todes abgeschlossen werden.

Manchmal ist der Abschluss einer eigenen Restschuldversicherung übrigens gar nicht nötig, weil sie bereits in der Risikolebensversicherung enthalten ist.

Quelle: ntv.de

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