Ratgeber

Markenjoghurt für 29 Cent Lidl-Angebot erzürnt Landwirte

In kaum einem anderen europäischen Land geben die Menschen weniger für Lebensmittel aus als in Deutschland. Sie müssen es auch nicht: Discounter nutzen ihre Marktmacht, um Preise bei den Herstellern zu drücken. Markenprodukte zum Dumpingpreis tragen zur Entwertung von Nahrungsmitteln bei, kritisiert der Deutsche Bauernverband.

Lidl verkauft diese Woche Markenjoghurt 40 Prozent billiger. Was manchen Käufer freut, sorgt bei den deutschen Landwirten für Ärger: Das Angebot des Discounters sei "vollkommen inakzeptabel", rügt Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Hier werde ein hochwertiges Lebensmittel als Billig-Produkt "verramscht". Der Verkaufspreis bei Lidl stehe in keinem Verhältnis zum Wert und dem Aufwand für die Herstellung des Joghurts.

Lidl bietet den Joghurt des Milchkonzerns Ehrmann noch bis Ende der Woche für 29 Cent an, sonst sind 49 Cent üblich. Erst vor wenigen Wochen hatte der Bauernverband Lidl kritisiert, weil der Discounter zu Beginn der Grillsaison Schweinenackensteaks mit 25 Prozent Rabatt bewarb.

Vor den Hintergrund der kürzlich veröffentlichten Studie zur Lebensmittelverschwendung kritisiert Born, Lidl animiere mit niedrigen Preisen zum Wegwerfen von Nahrungsmitteln. "So können wir mit unseren Lebensmitteln nicht umgehen." Die Initiative des Bundesverbraucherministeriums zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten müsse wegen dieses permanenten Drucks durch den Handel noch viel weiter gefasst werden.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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