Ratgeber

Pikante Details von den Festplatten löschen Millionen Alt-Computer warten auf Bestattung

Wenn die Computer ohnehin auf den Müll sollen, können die Festplatten notfalls auch mit dem Hammer zerstört werden.

Wenn die Computer ohnehin auf den Müll sollen, können die Festplatten notfalls auch mit dem Hammer zerstört werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenn Elektrogeräte ihren Dienst getan haben, landen sie meistens auf dem Müll. Mehr als 22 Millionen Computerleichen warten jedoch immer noch auf ihre letzte Ruhe. Bevor die Geräte den Gang auf die Halde antreten, sollten einige Dinge beachtet werden.

Man könnte fast meinen, die Deutschen seien richtige PC-Messies. Rund 22 Millionen ausrangierte Computer schlummern offenbar in deutschen Haushalten. Der Branchenverband Bitkom ruft dazu auf, sie zum Recycling zu geben oder zu verkaufen. Befinden sich auf den Festplatten noch alte Daten, vom intimen Urlaubsbild über Bewerbungsunterlagen bis hin zu Arbeitsdokumenten, sind jedoch einige Dinge bei der Entsorgung zu beachten.

Was mache ich mit meinem alten Computer?

Ist der Computer noch nicht allzu alt, kann er vielleicht noch über Internetplattformen wie Ebay oder Momox zu Geld gemacht werden. Soll der Computer nur noch entsorgt werden, können Nutzer den Computer zu einer Abfallsammelstelle ihrer Stadt oder Kommune bringen. Dies ist zumeist kostenlos. Auch einige Händler oder Hersteller nehmen alte Computer kostenlos zurück.

Wie einsehbar sind alte Datensätze?

Wer seine technischen Geräte an Dritte weiterreicht, sollte sichergehen, dass alle Daten überschrieben sind. Sonst lassen sich auch vermeintlich gelöschte Daten von geübten Nutzern leicht wiederherstellen. Auch wenn man auf der eigenen Festplatte zumeist nur harmlosen Datenmüll vermutet: Vielfach schlummert doch noch eine Information in den Tiefen der virtuellen Ordner, die man gerne für sich behalten möchte - zum Beispiel die alte Steuererklärung.

Wieso muss ich beim Löschen selbst aktiv werden?

Festplatten funktionieren nach einem simplen Prinzip: Wird eine Datei gespeichert, weist der Computer der Datei einen bestimmten Speicherplatz zu und merkt sich, dass er dort nichts anderes speichern darf. Wenn der Nutzer bestimmte Dateien löscht, gibt der Computer den vorher blockierten Speicherplatz wieder frei. Entfernt sind die Dateien damit aber noch nicht, sondern erst dann, wenn sie durch neue Informationen überschrieben werden. Zudem werden Dateien beim Speichern in vielen Fragmenten auf der Festplatte verteilt. Oft reichen nur wenige dieser noch nicht überschriebenen Fragmente, um Dateien mit einer Wiederherstellung-Software zu rekonstruieren.

Wie säubere ich Computer und Notebooks?

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, spezielle Software zu nutzen, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Gemeinsam ist diesen Programmen, dass sie die Festplatte mehrfach mit sinnlosen Informationen überschreiben. So bleiben die Geräte weiter nutzbar, doch keine der früheren Dateien lässt sich rekonstruieren. Zu den vom BSI empfohlenen Gratisprogrammen gehört "Eraser". Damit lassen sich auch Speichermedien wie externe Speicher und SD-Karten vollständig überschreiben.

Was mache ich mit kaputten Endgeräten?

Auch wenn das Gerät auf den Elektroschrott soll, gibt es Mittel und Wege, alle Daten zu zerstören: Der IT-Verband Bitkom rät, den Datenträger zu schreddern. Möglich ist genauso, die PC-Festplatte in eine Plastiktüte zu stecken und dann mit einem Hammer draufzuhauen.

Was wird aus Daten in der Cloud?

Ob iCloud oder Dropbox: Daten wandern immer mehr ins Netz. Das ist zwar praktisch, weil sie dank Internet jederzeit verfügbar sind, doch geben die Nutzer auch die Kontrolle über ihre Daten ab. User müssen darauf vertrauen, dass der Service-Anbieter tatsächlich alles wie gewünscht von den Servern löscht. Umso wichtiger ist es, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu studieren. Zumal auch die Cloud-Betreiber die Accounts ihrer Kunden unter bestimmten Bedingungen löschen können - alle Daten inklusive.

Quelle: ntv.de, fst/AFP

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