Stabwechsel bei Fidelity Neuer Manager für Dickschiff
12.02.2007, 08:21 UhrMit einem Volumen von knapp 20 Milliarden Euro ist der Fidelity European Growth der größte europäische Aktienfonds. Zuletzt hatte der Fonds unter kräftigen Mittelabflüssen zu leiden. Seit Jahresbeginn steuert ein neuer Fondsmanager das Flaggschiff: Alexander Scurlock.
Er hat die schwere Aufgabe übernommen, verloren gegangenes Anlegervertrauen zurückzugewinnen. In Mannheim präsentierte er sich erstmals der Öffentlichkeit. Zunächst verteilt der 40-jährige Fondsmanager Komplimente: "Deutschland habe ich im Portfolio mit fünf Prozent übergewichtet. Alleine in diesem Monat habe ich mit 22 deutschen Unternehmen gesprochen, weil ich denke, dass Deutschland im Moment der beste Platz für Investments ist." Gesunkene Arbeitskosten bringen Scurlock zu diesem Schluss.
Anzahl der Titel verringern
Insgesamt will der neue Fondsmanager die Anzahl der Werte im Fonds verringern und vermehrt auf Aktien großer Konzerne setzen. Die Zeit klein- und mittlerer Werte scheint für ihn erst einmal vorbei. Insgesamt hat Scurlock natürlich nur ein Ziel. Er will für seine Investoren so viel Geld wie nur möglich scheffeln.
Dabei verfolgt er die Ansätze: versteckte Unterbewertungen, Anomalien zwischen Branchen, unerwartetes Wachstum, Erholungen und Trendwenden, industrielle Strukturänderungen und langfristige Investments.
Scurlock steht in den Schlagzeilen. Der neue Mann, der Milliarden verantwortet. "Er ist dazu aus unserer Sicht sehr gut geeignet, denn er hat mit dem Fondsmanagement schon einige Erfahrung gesammelt", ist Tobias Schmidt von Feri Rating & Research überzeugt. "Er ist schon lange im Hause und hat gezeigt, dass er was kann. Er muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, ob er die Größe im Griff hat", meint Volker Schilling von der Greiff AG. "Ich glaube nicht, dass er die große Outperformance, die in er in den letzten zehn Jahren gebracht hat, hier wiederholen kann."
Den Erfolg der Vergangenheit auch in die Zukunft fortzuschreiben - das ist für Fidelity kein einfaches Ziel. Es müssen neue Konzepte auf den Tisch. Scurlock setzt in Zukunft weniger auf die Werte aus der zweiten und dritten Reihe, denn die Small Caps haben in den letzten Jahren schon ihre Rallye hingelegt. Gefragt sind jetzt die großen Werte.
Quelle: ntv.de