Religionslehrer für den Islam Neues Erweiterungsfach
20.03.2007, 11:45 UhrDie Universität Osnabrück startet einen viersemestrigen Masterstudiengang für Islamische Religionspädagogik. Er ist nach Angaben der Hochschule der bundesweit erste und wird als Erweiterungsfach für das Lehramtsstudium zum Wintersemester 2007/2008 eingerichtet. Mit dem neuen Masterabschluss kann Islamische Religion an öffentlichen Schulen unterrichtet werden. Zu den Lehrinhalten zählen Islamische Theologie, Kenntnisse der Weltreligionen, der Ethik und des islamischen Rechts. Hinzu kommen Koran- und Sprachstudien sowie eine fachdidaktische und religionspädagogische Ausbildung.
Bewerben können sich Studierende, die ein Lehramtsexamen im Grund-, Haupt- und Realschulbereich anstreben oder schon in der Tasche haben. Das Fach Islamische Religionspädagogik wird in Kombination mit zwei weiteren Fächern studiert. Zum kommenden Wintersemester stehen 35 Studienplätze zur Verfügung. In Niedersachsen wird das Fach Religion an Grund-, Haupt- und Realschulen künftig auch für Kinder von Familien, die sich zum Islam bekennen, auf dem Stundenplan stehen. Der Bedarf an Religionspädagogen ist der Universität zufolge enorm. So gebe es bundesweit 750 000 muslimische Schüler.
Künftig soll ein Zentrum für Interkulturelle Islam-Studien die interdisziplinäre Vernetzung des Faches gewährleisten und Forschungen unter anderem zur Islamischen Religionspädagogik, Geschichte und Gegenwart des Islams anregen. Dem Beirat werden neben Wissenschaftlern der Uni auch Vertreter von muslimischen Verbänden und des Wissenschafts- und Kultusministeriums angehören.
Informationen: Prof. Thomas Vogtherr, Vizepräsident für Studium und Lehre, Neuer Graben/Schloss, 49069 Osnabrück (Tel.: 0541/969 41 05, E-Mail: vp.sl@uni-osnabrueck.de).
Quelle: ntv.de