Milchersatz überzeugt Öko-Test Nur eine Hafermilch ist "mangelhaft"
20.10.2023, 07:41 Uhr Artikel anhören
Als Hafermilch dürfen die Pflanzendrinks von den Herstellern nicht mehr beworben werben. Beim Verbraucher hat sich der Begriff allerdings durchgesetzt.
(Foto: imago/McPHOTO)
Immer mehr Verbraucher lassen sich Haferdrinks als Alternative zur klassischen Milch schmecken. Entweder der eigenen Gesundheit zuliebe oder aus Mitgefühl allem Tierischen und dem Klima gegenüber. Bei einer Untersuchung der Produkte hat Öko-Test fast nichts zu meckern.
Hafermilch ist, genau wie solche aus Soja und Mandeln, mittlerweile nicht nur für Veganer eine Alternative zur Kuhmilch im Kaffee, Müsli oder Kuchenteig. Hafermilch enthält in der Regel weniger Eiweiß als Kuhmilch. Wer nach einer proteinreicheren Pflanzenmilch sucht, wählt einen Drink aus oder mit Soja.
Rund 70 Prozent weniger schädliche Klimagase, so viel spart die Produktion von Hafermilch im Vergleich zu Kuhmilch ein. Gut für die Umweltbilanz ist außerdem, dass Hafer regional erhältlich ist. Er wächst in den gemäßigten Breiten und sein Anbau verbraucht relativ wenig Wasser. Und natürlich leiden für Hafermilch ganz sicher keine Kühe. Außerdem müssen sich Verbraucher bei dem Milch-Substitut auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, ob das Drüsensekret aus dem Euter womöglich nicht doch ihrer Gesundheit schadet.
Da beruhigt es, dass Öko-Test in einer aktuellen Untersuchung fast alle 36 Milchersatzprodukte, darunter 31 Bio-Produkte, empfehlen kann. Die Preise lagen zwischen 0,95 bis 3,05 Euro pro Liter.
30 Produkte erhalten im Test ein "sehr gut"
Im Labor wurden die Flüssigkeiten auf Schadstoffbelastung, problematische Rückstände oder unnötige Zusatzstoffe geprüft. Zudem wurden Geschmack, Geruch und Konsistenz von Sensorikexperten bewertet.
Zunächst gilt es festzustellen, dass Hafermilch eine natürliche Süße besitzt. Diese entsteht bei der Fermentation des Hafers, sodass die Produkte alle frei von Zuckerzusätzen sind. Allerdings enthalten sie aufgrund der Fermentation etwa fünf Prozent Zucker und einen ganz eigenen Geschmack.
Als Hafermilch dürfen die Produkte von den Herstellern nicht mehr beworben werben, da sie den Begriff "Milch" nicht mehr für rein pflanzliche Produkte benutzen dürfen. Beim Verbraucher hat sich der Begriff Hafermilch allerdings bereits durchgesetzt und wird infolgedessen auch hier verwendet.
Einmal setzte es ein "mangelhaft"
30 Produkte erhalten im Test ein "sehr gut". Geschmacklich fällt kein Produkt durch, auch wenn einige Haferdrinks sich mit einem sensorischen Gesamturteil von "gut" zufriedengeben mussten. Tief in die Tasche greifen muss man für die Testsieger dabei auch nicht. Unter den mit "sehr gut" bewerteten Produkten finden sich etliche vom Discounter sowie Eigenmarken. Sieger beim Preis-Leistungs-Verhältnis sind mit jeweils 95 Cent pro Liter folgende Haferdrinks: "Gut Bio Hafer Drink Natur Barista Qualität" von Aldi, "K- Take it Veganer Hafer Drink" von Kaufland, "Vemondo Bio Hafer" von Lidl, "Dm Bio Hafer Drink Natur, Naturland" von DM oder auch "Food For Future Bio Haferdrink" von Penny.
Weniger gut lief die Untersuchung für die "Velike! Bio HaferdrinkNatur von Black Forest Nature" ("mangelhaft"). In dem Produkt wurde im Labor eine zu hohe Konzentration des Schimmelpilzgifts T-2/HT-2 nachgewiesen. Bereits ein 250-Milliliter-Glas des Produkts überschreitet die Menge, die die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit für einen 60 Kilo schweren Erwachsenen noch für vertretbar hält.
Die Anreicherung einiger Produkte mit Calcium und Vitamin B12 wurde von den Testern toleriert. Denn im Gegensatz zu Kuhmilch sind die Substitute keine guten Calcium- oder Vitamin-B12-Quelle.
Quelle: ntv.de, awi