Wie alt man werden muss Nur zwei sehr gute Riesterrenten
16.09.2008, 08:54 UhrRiester-Rente ist nicht gleich Riester-Rente. Die Stiftung Warentest hat 29 Angebote von Riester-Rentenversicherungen ins Visier genommen. Das Ergebnis: Zwischen Angeboten mit dem Qualitätsurteil von "sehr gut" bis "ausreichend" ist alles dabei.
Da die Riesterrente staatlich gefördert wird, lohnt sie für fast jeden, der ein entsprechendes Produkt abschließen darf. Das sind grundsätzlich alle Angestellten und selbst wenn sie nicht berufstätig sind oder selbst nicht zum geförderten Personenkreis gehören auch deren Ehepartner.
Klassische Rentenversicherung beliebt
Die Mehrheit der Deutschen entscheidet sich bei der Wahl des Riester-Produkts für eine klassische Rentenversicherung. Alternativ kommen auch zertifizierte Fonds- und Banksparpläne sowie fondgebundene Rentenversicherungen in Frage. Die Stiftung Warentest hat aber aktuell nur klassische Riesterrenten unter die Lupe genommen.
Das Angebot ist hier am größten und was bei Eintritt des Rentenalters am Ende heraus kommt auch. Die Stiftung Warentest rät bei der Auswahl des Produkts vor allem auf die garantierte Rente zu schauen. So zahlt ein "sehr guter" Anbieter eine garantierte monatliche Rente von 168 Euro, ein "ausreichender" Anbieter bringt es nur auf 144 Euro. Basis der Berechnung war ein kinderloser 40-jähriger Modellkunde, der jährlich 1046 Euro selbst einzahlt und die volle staatliche Zulage in Höhe von 154 Euro erhält. Die letztlich dann ausbezahlte monatliche Rente erhöht sich noch um Gewinnbeteiligungen, die die Versicherer ihren Kunden zahlen. Diese sind jedoch nicht garantiert. Prognosen, die die Versicherer hier abgeben, beziehen sich immer auf den Erfolg in der Vergangenheit.
Die Testsieger
Von den 29 Angeboten im Test haben zwei das Qualitätsurteil "sehr gut" bekommen: Cosmos Direkt (Klassische Riester-Rente R1-A) und Hansemerkur (Riester Care AR7). Beide garantieren eine hohe Rente, sie erwirtschaften zusätzlich hohe Überschüsse, die dem Kunden am Ende der Sparphase ausgezahlt werden und die Vertragsbestandteile werden dem Kunden ersichtlich erläutert. Zwei weitere Anbieter schnitten noch mit einen "gut" oberhalb der Endnote 2,0 ab. Dies waren die Debeka (Förderrente F1) und Asstel (Riester-Rente Classic AMRRC1PE).
Schlusslichter sind hingegen die Angebote der Barmenia und der Concordia. Beide erhielten das Qualitätsurteil "ausreichend". Kostenstruktur und Anlageerfolg fallen hier eher schlecht aus, so dass mit einer geringeren Überschussbeteiligung gerechnet werden muss.
Break Even
Wie hoch die Rente in der Auszahlphase sein wird, hängt von der Qualität des Anbieters ab. Der Modellkunde, der mit 67 Jahren in Rente geht, muss beim Testsieger Cosmos Direkt 14 Jahre lang Rente beziehen, bis die garantierten Rentenzahlungen seine Beiträge übertroffen haben. Er müsste also mindestens 81 Jahre alt werden. Da kann man nur hoffen, dass der Vertrag mit reichlichen Überschussbeteiligungen gesegnet ist. In der Modellrechnung vom Testsieger müsste der Kunde dann immerhin nur noch 75 Jahre alt werden, um seine eingezahlten Beiträge zurückzubekommen.
Bei der Wahl des Anbieters sollte man gründlich vorgehen. Ein Vertragswechsel kann hinterher sehr teuer werden. Alle Abschlusskosten gehen schon in den ersten Jahren vom Sparbetrag ab, die der Kunde bei Vertragsabbruch nicht mehr zurückbekommt.
Quelle: ntv.de