Ratgeber

Stichprobe macht Hoffnung Qualität der Pflegedienste gut

Es gibt Defizite aber die Stichprobe bei den Pflegediensten ist insgesamt zufriedenstellend.

Es gibt Defizite aber die Stichprobe bei den Pflegediensten ist insgesamt zufriedenstellend.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Stiftung Warentest hat erstmals die Qualität ambulanter Pflegedienste geprüft und den Testkandidaten dafür überwiegend gute Noten ausgestellt. Bei Pflegeleistungen wie Waschen, Essen oder Ankleiden, aber auch bei Injektionen und  Wundbehandlungen überzeugten fünf von 21 Anbietern mit dem Urteil "sehr gut". Fünf Pflegedienste arbeiteten "gut" und jeweils einer wurde mit "befriedigend" und "ausreichend" bewertet. Die 21  getesteten Pflegedienste stehen freilich nur exemplarisch für die  bundesweit 11.000 Anbieter.

Probleme gab es demnach vereinzelt bei der Behandlung von  Druckgeschwüren. Nicht alle Pflegekräfte versorgten gefährdete  Patienten laut Testbericht angemessen. Mehrere Anbieter versäumten  es zudem, Pflegebedürftige und Angehörige zu informieren, wie das  Sturzrisiko vermindert werden kann. Neun weitere Anbieter  verweigerten laut Stiftung Warentest die Veröffentlichung ihrer  Daten zur Pflegequalität, die der Medizinische Dienst der  Krankenversicherung (MDK) zur Verfügung gestellt hatte. Sie konnten deshalb nicht bewertet werden.

Defizite bei Erstberatung

Erhebliche Defizite offenbarten sich den Testern zufolge bei der Erstberatung, wo es um den genauen Pflegebedarf, die Kosten und  Finanzierungsmöglichkeiten geht. Nur zwei Anbieter berieten vor  Abschluss eines Pflegevertrages "gut", drei waren nur "ausreichend"  und der Rest "befriedigend".

Einige Pflegedienste berieten nur lückenhaft über die einzelnen  Leistungspakete wie "Ganzwaschung", "Einkaufen" oder "Hilfe bei der  Nahrungsaufnahme", bemängelten die Tester. Jedes Paket wird je nach Umfang und Arbeitsaufwand mit einer Punktzahl bewertet, aus der sich dann der Preis ergibt. Daraüber hinaus informierten einige  Pflegedienste nur unzureichend über Möglichkeiten, um etwa die Mobilität und Sicherheit der Pflegebedürftigen in der Wohnung zu verbessern. Bei den neuen Regelungen für Menschen mit Demenz und psychischen Erkrankungen mussten einige Dienste ganz passen.

Schulnoten ab Herbst

Der MDK hat bislang bereits regelmäßig überprüft, wie gut die  Dienste die Pflegebedürftigen versorgen, doch die Ergebnisse bleiben aus Datenschutzgründen weitgehend unter Verschluss. Ab Herbst müssen sie im Internet veröffentlicht werden, die  Pflegedienste werden dann mit "Schulnoten" bewertet. Allerdings werde dann nur noch bewertet, was zwischen Patient und Pflegedienst  vereinbart wurde, betonte die Stiftung Warentest.

Die Stiftung Warentest hat für ihre Untersuchung exemplarisch 21 Pflegedienste aus Mühlheim an der Ruhr ausgewählt, vor allem wegen des Anteils älterer Menschen in der Stadt. Fast jeder Dritte der  rund 170.000 Einwohner ist dort über 60 Jahre alt. 30 Hundertjährige leben dort.

Quelle: ntv.de, AFP

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