Kleine Geräte, große Wirkung Rauchmelder retten Leben
05.02.2008, 09:37 UhrJedes Jahr kommen in Deutschland rund 600 Menschen bei Bränden im eigenen Heim ums Leben, sagt Stefan Schweda vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. Die meisten Opfer sterben allerdings nicht durch die Flammen, sondern an einer Rauchgasvergiftung - Rauchmelder hätten sie retten können.
Der laute Alarm eines Rauchmelders warnt sicher vor tückischem Brandrauch, der sich lautlos und blitzschnell in der Wohnung ausbreitet. "Krach und Lärm sind besonders nachts wichtig", sagt Susanne Woelk von der Aktion "Das Sichere Haus" (DSH) in Hamburg. Denn im Schlaf nimmt der Mensch Gerüche nicht wahr. Dies habe zur Folge, dass Schlafende das hochgiftige Kohlenmonoxid einatmen, das fast immer im Rauch vorhanden ist. Nach nur drei Atemzügen kann Kohlenmonoxid bereits zur Bewusstlosigkeit führen, nach etwa zehn Atemzügen ist ein Mensch tot.
Küche und Bad nicht geeignet
Rauchmelder sind kleine Geräte, die Rauchpartikel in der Luft mit Hilfe von Sensoren erkennen. Je nach Größe der Wohnung oder des Hauses sollte als Mindestausstattung in jedem Stockwerk ein Rauchmelder im Flur angebracht werden. Empfehlenswert sind zusätzliche Rauchmelder in Kinder- und Schlafzimmern. Für Küche und Bad eignen sich Rauchmelder dagegen nicht: Bratdünste und Wasserdampf können schnell einen Fehlalarm auslösen.
  Rauchmelder sind nicht teuer und leicht zu montieren.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Nicht vergessen werden sollte auch die Ausstattung von Keller- und Dachräumen mit Brandmeldern. Nur so können weiter entfernt liegende Brandherde entdeckt werden. Montiert werden die Melder immer an der Decke, da Rauch nach oben steigt. Ideal ist die Raummitte.
Geräte für zehn Euro
"Zu kaufen gibt es gute Warngeräte schon für zehn Euro", sagt Woelk. Ideal sind batteriebetriebene Rauchmelder, die auch dann funktionieren, wenn der Strom ausfällt. Bei guten Rauchmeldern ertönt zudem automatisch und über längere Zeit ein akustisches Warnsignal, wenn die Batterie ausgetauscht werden muss. Normalerweise hält eine Batterie bis zu drei Jahre lang. Sicherheitshalber sollte sie aber jedes Jahr erneuert werden.
Rauchmelder gibt es auch mit 230-Volt-Netzanschluss. "Diese Geräte sind aber vor allem für Neubauten zu empfehlen, da hier die notwendige Installation unter Putz verlegt werden kann", sagt Jung. Wichtig ist, dass die Rauchmelder miteinander vernetzt sind: Löst ein Melder Alarm aus, geben alle anderen Geräte ebenfalls laut. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Schwelbrand im Keller rechtzeitig entdecken. Bei einer "Insellösung" dagegen wird ein Alarm aus dem Keller leicht überhört.
In einigen Bundesländern schon Pflicht
"Der Einbau von Rauchmeldern in private Wohnräume ist in anderen europäischen Ländern längst Pflicht", sagt Stefan Schweda vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. In Deutschland gibt es derartige Vorschriften erst in sechs Bundesländern: Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Während etwa in Rheinland-Pfalz bereits seit 2003 in jeder Wohnung Rauchmelder hängen müssen, gibt es beispielsweise in Hamburg noch eine Übergangsfrist bis zum Januar 2010.
Quelle: ntv.de