Internetprovider im Test Schnell, sicher, unfreundlich
27.07.2007, 07:51 UhrDas World Wide Web: Jeder kennt es - und fast jeder will rein. Die Wahl des richtigen Pakets ist bei den vielen Anbieternn auf dem Markt nicht ganz einfach.
Wer einen neuen Vertrag abschließen möchte, kann sich darauf verlassen: Schnell und sicher surfen lässt es sich mit allen Anbietern. Michael Wolf von Stiftung Warentest hat die verschiedenen Internetprovider getestet und festgestellt: "Die technische Qualität der reinen Internetverbindung ist bei allen Anbietern gut." Die Internetverbindungen laufen nach seinen Erkenntnissen stabil, sicher und - mehr oder minder - mit den versprochenen hohen Datenraten.
Doch nicht jeder Nutzer braucht unbedingt die schnellstmögliche Verbindung. Welches Angebot für ihn geeignet ist, hängt in erster Linie von seinen persönlichen Gewohnheiten ab. Deshalb rät Jürgen Will von der T-Com, sich auf seine Bedürfnisse zu konzentrieren: "Will ich größere Präsentationen aus dem Netz herunter laden oder nur hin und wieder Informationen im Internet nachlesen?" Schließlich benötige nicht jeder das Premium-Paket für seine Zwecke.
Schlechter Service und mangelhafte Beratung
Große Mängel stellten die Tester in den Bereichen Service und Beratung fest. Wenn es um Hilfe übers Telefon oder das Internet geht, schneiden alle Anbieter schlecht ab. Freenet habe dabei den negativsten Eindruck hinterlassen, so Wolf. "Bis unsere Tester bei der Hotline jemanden erreicht haben, hingen sie im Durchschnitt bis zu einer Viertelstunde in der Warteschleife."
Schlecht sieht es auch mit der Qualität der Antworten bei vielen Anbietern aus. Laut Stiftung Warentest haben insgesamt vier Anbieter ihre Kunden mangelhaft beraten. Die beste Beurteilung erhielt das Angebot von T-Online. Die telefonische Hotline des Providers erhielt ein insgesamt noch gutes Ergebnis.
Neuerdings drängen die Kabelnetzbetreiber auf den Markt, die über ihr Netzwerk Zugang zu Fernsehen, Telefon und Internet anbieten. Laut Katharina Bathe von Kabel Deutschland hat das Unternehmen in Deutschland über acht Millionen Haushalte aufgerüstet. "Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2009 insgesamt 90% des gesamten Kabelnetzes auszubauen", sagt sie. Das Testergebnis fiel hier aber nicht anders aus als bei den anderen Anbietern: Es gibt ein gutes Netz und mangelhaften Service.
Preise variieren stark
Die Preise der einzelnen Provider lassen sich nur schwer vergleichen, da ihre Angebote unterschiedliche Features enthalten. Dennoch hält Wolf als Ergebnis fest: "Einen schnellen DSL-Zugang mit Internet-Flatrate und Telefon-Flatrate gibt es bei besonders günstigen Anbietern schon für 30 Euro." Nach oben sind die Grenzen - wie immer - offen. Das teuerste Angebot kommt von der Telekom.
Im Gesamturteil schneiden alle Anbieter wegen schwacher Noten bei Beratung und Service mittelmäßig bis schlecht ab - trotz durchweg guter Leistungen der Internetverbindungen. Testsieger ist die T-Com. Die Schlusslichter bilden Freenet und Kabel Deutschland.
Quelle: ntv.de