"Ratgeber Bauen & Wohnen" vom 10.09.2013 (Wdh. 11.09) Risikofaktor Eigenheim: Pfusch am Bau
10.09.2013, 18:30 Uhr
Fast jeder Bauherr kann Geschichten über Pfusch erzählen. Da schaut die eine Wand plötzlich anders aus als geplant. Fenster oder Türen schließen nicht richtig. Oder im Keller fehlen wichtige Anschlüsse für die Elektrik. Manche Fehler bei der Bauausführung sind kaum vermeidbar, die meisten aber sind ärgerliche Baumängel. Und gegen die kann man sich wehren.
Peter Mauel vom Bauherren-Schutzbund beobachtet den Baumarkt seit Jahren. Baumängel sind bei der Verbraucherschutzorganisation ein tägliches Thema: "Wir haben leider die Situation, dass wir in vielen Bereichen eine deutliche Zunahme von Mängeln feststellen müssen. Zum Beispiel weil viele Anforderungen, die heute an die Gebäudedichtheit gestellt werden, von den Bauunternehmen nicht beachtet werden."
Der Deutsche AnwaltVerein (DAV) rät Bauherren schon bei der Planung einen Rechtsanwalt einzubinden. Dieser prüft die Verträge und warnt vor Fallstricken: "Wir Baurechtler sagen immer: Wir sparen unser Honorar, was wir ja dann am Anfang nach Stundensatz berechnen, dem Bauherren doppelt und dreifach ein, wenn er von vornherein sich beraten lässt im Hinblick auf den Abschluss der Verträge und vor allem im Hinblick auf die Fallen, die ihm drohen, wenn im Laufe der Abwicklung des Bauvorhabens nicht alles so harmonisch wie geplant verläuft.", so Anke Leineweber vom DAV.
Bautechnische Laien sind mit der Überprüfung der Handwerker meist überfordert. Ein Baubegleiter ist hier notwendig, wie Peter Mauel vom Bauherren-Schutzbund betont: "Wenn zum Beispiel von Anbeginn einer baubegleitende Qualitätskontrolle stattfindet, die ja angeboten wird, dann würde dies dazu führen, dass derjenige, der diese Kontrolle macht, ja sagt: Im Moment passiert da gerade ein Mangel, und sorgt dann dafür, dass dieser Mangel dann beseitigt wird. Das heißt, ich reduziere das Risiko am Ende viele Mängel zu haben, deutlich."
Nach Meinung des Deutschen AnwaltVereins sind viele Baumängel fast schon vorprogrammiert. Hier tut guter Rat not, meint Anke Leineweber vom DAV: "Es gibt bestimmte Arten von Baumängeln, die sehr häufig sind. Und bei denen man sagen muss, die Mängel sind bei der Planung eigentlich schon vorprogrammiert. Und von diesen Dingen kann man einem Bauherren abraten. Also zum Beispiel innen liegende Entwässerung ist kritisch."
Bauherren müssen also nichts dem Zufall überlassen, sondern können mit den richtigen Experten dafür sorgen, dass Baumängel keine Chance haben bzw. schnell erkannt und beseitigt werden.
Quelle: ntv.de