Ein perfektes Wochenende in... San Sebastian - der teure Badeklassiker
20.09.2013, 18:30 Uhr
n-tv Reporterin Stephanie Wätjen war wieder auf der Suche nach dem perfekten Wochenende. Diesmal war Sie im Nordosten Spaniens unterwegs. Knapp hinter der französischen Grenze. Und ihre Erzählungen lassen sich ganz knapp zusammen fassen. Eine prächtige Altstadt, traumhafter Strand und total leckeres Essen.
San Sebastian ist ein Klassiker unter den Badeorten Europas. Die Stadt an der berühmten Muschelbucht im Golf von Biskaya zieht seit eh und je Touristen an. Kein Wunder, denn San Sebastian hat viel zu bieten: Zwei große Strände zum Schwimmen, surfen und Flanieren. Gutes Wetter, unzählige Bars mit den berühmten baskischen Tapas, ein internationales Filmfestival im September, und das alles eingebettet in prächtige Architektur. Es gibt ja nun wirklich viele schöne Badeorte am Meer, aber ich muss sagen: San Sebastian hat etwas Besonderes!
Die ausnehmend schöne Lage und das Flair der Stadt haben schon im 19. Jahrhundert die spanische Königsfamilie nach San Sebastian gelockt. Auch Franko hatte später hier seine Sommerresidenz. Billigen Massentourismus gibt’s hier nicht. Die Stadt legt Wert auf Niveau und das kostet.
Angenehmes Klima, gutes Essen, eine entspannte Atmosphäre. San Sebastian bietet eine hohe Lebensqualität. Für Touristen hat das allerdings seinen Preis. Hotelübernachtungen zum Beispiel sind hier - verglichen mit anderen Städten - relativ teuer. Zum Glück gibt es in der Altstadt viele Pensionen mit Hotelcharakter wie das Gran Bahia Bernardo. Ein Schnäppchen sind diese Zimmer deswegen noch lange nicht. Unter 100 Euro findet man in der Altstadt kaum ein vernünftiges Zimmer.
Essen ist die große Leidenschaft der einheimischen Bevölkerung. In der Kleinstadt San Sebastian gibt’s pro Einwohner mehr Sterne Restaurants als in Paris und Tokio zusammen. Die Köchin Gabriella Ranelli bietet Touristen eine Tour über den Markt und durch die Spezialitätengeschäfte der Stadt an – dazu gehört natürlich auch Fisch in allen Varianten und der berühmte spanische Schinken. Anschließend geht’s in Gabriellas Küche zum Pintxo-Workshop.
Hier zeigt sie uns, wie man all die kleinen Köstlichkeiten zubereitet, die es in San Sebastians Bars unter dem Namen Pintxo gibt. Pinxtos selbst zu machen ist viel schwerer als ich gedacht hätte. Peperoni mit Anchovis zusammenzustecken geht ja gerade noch. Paprika mit Thunfischmayonaise zu füllen und kunstvoll zu dekorieren ist da schon anspruchsvoller – am meisten Spaß aber macht definitiv das Flambieren der Kabeljau Snacks.
Eine Tagestour mit Marktbummel, Kochkurs und anschließendem Essen kostet 125 Euro pro Person. Abends nimmt mich Raffaella noch mit auf eine Tour durch die bekanntesten Pintxo Bars der Stadt. Snacks ohne Ende auf der Theke- und inzwischen weiß ich ja, wie viel Arbeit in den Teilchen steckt, die die Gäste dann mit einem einzigen Haps herunterschlingen. In Pintxo Bars zu gehen, gehört in San Sebastian einfach dazu. Jede Bar hat ihre Spezialität. Im Ganbara sind es Pilze, die frisch aus der Region kommen. Serviert werden sie gebraten, zusammen frischer Entenleber .
Während die einen wegen des guten Essens nach San Sebastian reisen, kommen die anderen zum Chillen und Surfen. An einem der beiden großen Stadtstrände rollen sanfte, lange Wellen an. Ideal zum Surfen- vor allem für Anfänger. Wer sich für ein Wochenende aufs Brett wagen will, kann das hier tun. Kurse gibt’s ab 50 Euro.
Wenn ich nicht so wasserscheu wäre, würde ich so einen Kurs ja sogar mitmachen. Stattdessen werde ich mir diesen Berg vorknöpfen, von dem man eine tolle Aussicht auf San Sebastian haben soll. Doch der Anstieg sieht ziemlich steil aus. Und die Sonne brennt erbarmungslos. Zum Glück gibt’s eine Bergbahn für Faule wie mich. Für drei Euro zieht mich das museumsreife Vehikel ruckzuck auf den Berg. Die Aussicht sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Egal ob man nun zu Fuß hier heraufgeht, oder, bequem mit der Bahn fährt. Der Blick von hier oben ist auf jeden Fall überwältigend schön.
Selbst in San Sebastian ziehen manchmal Wolken auf, und an so einem trüben Tag ist man am besten im Aquarium aufgehoben. Hier gibt’s jede Menge kleine Fische zu bestaunen - auch große, gefährliche Muränen. Freundliche Fischschwärme, Rochen und - das Highlight des Aquariums - Haie. Hier schwimmen sie direkt über einem hinweg und zeigen dabei ihre großen Zähne.
Fazit
San Sebastian ist ein wunderbares Sommerreiseziel. Ein Ort mit tollen Bade- und Surfbuchten, guten Restaurants und einer lebendigen Kneipenszene. Und das sollte man für sein Reisebudget in etwa einplanen: 300 Euro für die Anreise, 120 Euro fürs Essen und 250 Euro für zwei Nächte in einer guten Pension. Macht knapp 700 für ein Wochenende. Nicht gerade günstig, aber schön.
Quelle: ntv.de