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Das Internet der Dinge Wenn nicht nur der Kühlschrank online ist

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Ein Kühlschrank, der sich meldet, wenn ihm die Milch ausgeht? Hat man schon mal gehört. Oder Kleider mit eingebauten Computer-Chips? Kann man schon kaufen. Der Trends, dass Gegenstände intelligent werden und sich mit ihrer Umwelt vernetzen, ist in vollem Gange. Das Schlagwort dazu heißt "Das Internet der Dinge" und es begegnet uns immer öfter in unserem Alltag...

Das Licht ein- und ausschalten, die Heizung hoch- und runterfahren - und das alles nicht per Hand, sondern per Computer. Intelligente Haussteuerungen als "Smarthome" ermöglichen genau das. RWE-Mitarbeiter Tobias Zierdt demonstriert in seinem eigenen Haus, wie das funktioniert:  "Eine der schönsten Dinge von Smarthone ist die Rollladensteuerung. Wenn ich hier mit dem Finger das runtermache, werden Sie gleich sehen, wie von Geisterhand die Rollladen runtergehen. Und Sie kriegen auch direkt eine Rückmeldung auf das iPad, wie viel dann runtergefahren ist, sprich: in wenigen Augenblicken werden Sie hier sehen, dass es auf 0 angezeigt wird."

Das alles geht natürlich auch voll automatisch - sprich: man kann in seinem Smarthome-Profil genau festlegen, zu welcher Uhrzeit z.B. die Rollladen wochentags hochfahren sollen.

Alles was man dafür braucht ist eine zentrale Steuerung und die entsprechenden Endgeräte wie Heizungsthermostate, Zwischenstecker und Bewegungsmelder. Die Zentrale überträgt dann die im Profil hinterlegten Informationen per Funk an die einzelnen Geräte.

Man selbst muss fast gar nichts mehr machen, meint: Tobias Zierdt:  "Wenn ich morgens aufstehe, geht schon automatisch die Rollladen hoch und die Heizung ist angenehm temperiert und das Licht geht an, wenn‘s dämmert und auch aus, wenn ich es möchte. Und ich muss mich um nichts kümmern, wenn es einmal eingerichtet ist."

Durch „Smarthome“ deutlich Energiekosten sparen

Das System soll aber auch und vor allem beim Energiesparen helfen. "Power Control" nennt RWE diese Funktion. Dabei wird ein Zusatzgerät magnetisch auf dem Stromzähler befestigt. Mit ihm kann man seinen Verbrauch genau kontrollieren - monatsweise, aber auch Tagesgenau, sagt Zierdt: "Mittwoch, Donnerstag, Freitag hab ich sehr wenig verbraucht, das liegt daran, dass ich im Urlaub war mit der ganzen Familie. Samstag sind wir nach Hause gekommen, und da haben wir natürlich mehr verbraucht, da Montag haben wir es uns mal so richtig gut gehen zu lassen, da haben wir Brot gebacken, Plätzchen gebacken und dann sieht man auch direkt, wie sich das beim Energieverbrauch auswirkt."

Tobias Zierdt spart durch Smarthome im Schnitt 10 Prozent an Energiekosten. Es ist aber auch mehr möglich - je nachdem wie viele Geräte man einbaut  und wie man das System nutzt. Denn man kann Smarthome nicht nur von zu Hause aus steuern, sondern auch per App von unterwegs - alles übers Internet.

Straßenlärm und Flugverkehr in den Griff kriegen

Das macht sich auch die Technische Universität Darmstadt zu Nutze. Immanuel Schweizer und seine Kollegen haben ein Projekt namens "da-sense" ins Leben gerufen. Hier werden Umweltdaten aus der ganzen Stadt gebündelt - zum Beispiel zum Geräuschpegel Immanuel Schweizer leitet das Projekt: "Hier kann man zum Beispiel schauen, wenn man umziehen möchte, wie laut es in der Straße ist, wo man hinziehen will. Andere Gemeinden haben Probleme mit Flugverkehrslärm, da kann der Bürger  also sehr einfach schauen, wie laut ist es bei mir wirklich,  ohne sich auf die Messung von offizieller Seite zu verlassen."

Konkret funktioniert das dann so: Die Bürger können per App die Lautstärke an jedem beliebigen Platz in der Stadt messen und sie übers Internet an die Plattform da-sense schicken. Immanuel Schweizer und seine Kollegen werten diese Daten dann aus und stellen sie im Netz zur Verfügung.

Neben der Lautstärke sammeln sie aber auch Daten zur Temperatur und dem Verkehrsaufkommen in Darmstadt. Über Induktionsschleifen wird die Zahl der vorbeifahrenden Autos gemessen - auf den Straßenbahnen der Stadt sind Sensoren angebracht, die Daten zur  Temperatur und Feuchtigkeit aufnehmen. Immanuel Schweizer erklärt das so:  „Es ist so, dass man schauen will, ob im Mikrobereich Klimaunterschiede sind. Wenn ich z.B. einen Park begrüne oder eben nicht, ob es dann Unterschiede im Mikroklimabereich gibt, die dann für den Bürger wieder angenehmer sind, wenn er täglich durch die Stadt läuft."

Die Datenmessung der Straßenbahnen hat also für beide - Bürger und Kommune - einen großen Nutzen. Die TU Darmstadt möchte das Projekt deswegen gerne auch auf andere Städte ausweiten - denn sie sind sich sicher: vom Internet der Dinge und der intelligenten Vernetzung um uns herum kann jeder profitieren. 

Quelle: ntv.de

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