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"Ratgeber Weekend" vom 09.11.2013 Wie Sie kostenlos surfen

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Deutschland ist ein Entwicklungsland. Zumindest, wenn es um den Zugang zum Internet auf Bahnhöfen, an Flughäfen oder in der Innenstadt geht. Zwar bietet jetzt die Deutsche Bahn WLAN an bestimmten Bahnhöfen an, aber auch das nur begrenzt. Wir haben uns auf die Suche gemacht, wie gut man unterwegs umsonst schon surfen kann...

Die Königsallee in Düsseldorf – eine der teuersten Einkaufsstraßen Deutschlands. Nein, umsonst gibt es hier eigentlich gar nichts. Außer Internet. Das ist im Zentrum der Modemetropole nämlich seit kurzem kostenlos. Bei unserer WLAN-Testerin Elisabeth Darius-Jecl kommt das richtig gut an: "Super ich war sehr überrascht. Hat mir gut gefallen. So kann ich auf der Kö konsumieren, ohne Geld auszugeben. Nee super. Leute gucken und dabei surfen für umsonst."

Allein auf der Kö sind dafür sechs WLAN-Hotspots installiert worden, fünf in der Altstadt. Und noch 40 weitere sollen demnächst über die gesamte Stadt verteilt werden. Das Einwählen ist simpel und danach kann jeder so lange surfen wie er will. Das Ganze ist ein Projekt der Berliner Wall AG – bekannt als Stadtmöblierer und Außenwerber.

Aber nicht nur die Wall AG, auch andere Internetanbieter wie die Telekom oder Kabel Deutschland zum Beispiel rüsten derzeit die Innenstädte der Republik mit öffentlichen Gratisnetzen auf.

Ein Vorteil für alle mit einem kleinen Datenvertrag. Und natürlich für ausländische Touristen, die für’s Surfen sonst hohe Roaming-Gebühren zahlen müssen.

Allerdings ist in öffentlichen Netzen das Risiko groß, dass sensible Daten ausspioniert werden, wie  Alexander Krug von Computerbild erläutert: "Im freien WLAN gilt immer: Man muss geschützter unterwegs sein als im eigenen WLAN oder Mobilfunk zuhause. Ein Internetschutzpaket, eine entsprechende App auf dem Tablet oder Smartphone – dann kann man auch Bankgeschäfte erledigen."

Mit Schutzprogrammen wie Lookout Mobile Security sollte man zwischendurch auch immer checken, ob die Verbindung noch sicher ist. Im Düsseldorfer Stadt-Netz Bluespot free WiFi scheint die Sorge vor Datendieben - laut Betreiber – unbegründet:  "Unser Netz ist gut geschützt. Wir arbeiten mit den entsprechenden Behörden da auch eng zusammen. Die Benutzer-Daten werden zB nach der Nutzung gelöscht.", so Michael Maletz von der Wall AG.

Doch Vorsicht ist besser. Auch in den öffentlichen Netzen der Restaurants, Fast Food Ketten oder Cafés wie Starbucks zum Beispiel. Gratis Surfen kann man hier bis zu 2 Stunden. Damit Schnüffler keine Chance haben, sollte man Webseiten mit privatem Inhalt grundsätzlich verschlüsselt aufrufen, also unter https statt http zum Beispiel.

Auch die Deutsche Bahn ist mit dabei: Seit ein paar Wochen kann man an bisher 105 Bahnhöfen 30 Minuten kostenlos surfen. Und das nicht nur an den großen Bahnhöfen, sondern auch an vielen kleineren: "Eine halbe Stunde kostenfreier Zugang, und danach können unsere Kunden aus den Angeboten der Telekom auswählen. Aber man muss keine Angst haben, man wird automatisch ausgeloggt.", erläutert Andrea Brandt von der Deutsche Bahn.

Allerdings: Laut Bahn funktioniert das WLAN sowieso nur im Eingangsbereich und an den Gleisen der Fernzüge. Doch selbst da ist es nicht ganz leicht, die gratis Verbindung herzustellen. Das Anmeldeverfahren - relativ umständlich, und Empfang gab es bei unserem Test auch nur in der Mitte des Bahnsteigs.

Richtig gut dagegen klappt das Gratis Surfen auf dem Flughafen Köln-Bonn. Mit Email Adresse und Passwort meldet sich der Passagier einmalig an. Und dann kann er unbegrenzt und überall rund um den Flughafen kostenlos ins Internet.

Köln-Bonn ist der einzige der 22 deutschen Flughäfen, an dem man derzeit nach Lust und Laune kostenlos surfen kann. In Hamburg, Frankfurt und München geht das nur eingeschränkt. An den übrigen gar nicht.

Auch die Deutsche Telekom hat ihr neues Produkt WLAN to go am Start. Privatkunden können dabei Ihren persönlichen WLAN Anschluss zum kostenfreien Hotspot für Fremde machen: "WLAN to go baut zwei verschiedene WLAN-Netze auf. Ein privates gesichertes – da kommt niemand drauf. Das 2. Ist quasi ein öffentlicher Hotspot – da muss sich der Nutzer identifizieren über Email-Adresse und Passwort.", so  Dirk Wende von der Deutsche Telekom.

Telekom-Kunden oder solche, die es werden wollen, müssen sich dafür nur den passenden Router zulegen. Und als Anbieter eines privaten HotSpots kann man selber dann weltweit davon profitieren.

Freies WLAN in den Städten – ein wichtiger Schritt, um den Anschluss an internationale HighTech Nationen nicht zu verpassen.

Quelle: ntv.de

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