Lebensretter im Warentest Sieben Blutdruckmessgeräte sind gut
01.09.2020, 07:14 Uhr
Auf den Blutdruck achten. Die Werte sollten im Auge behalten werden.
(Foto: dpa)
Bluthochdruck kann schwere Krankheiten verursachen bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Und bleibt oft unentdeckt. Deshalb sollte jeder hin und wieder seine Werte kontrollieren. Mit dem richtigen Messgerät. Warentest hat sie untersucht.
Nein, das Blut rauscht meist nicht in den Ohren. Bluthochdruck ist ein stiller Killer, denn fast jeder dritte leidet an ihm. Ohne es zu merken. Dabei steigt das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Netzhauterkrankungen oder Nierenversagen durch einen erhöhten Blutdruck. Ursachen hierfür können vor allem ein belastender Lebensstil sein. Stichwort Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, starker Alkoholkonsum, Stress oder auch die Einnahme von Schmerzmitteln. Oft stellt sich ein zu hoher Blutdruck unbemerkt ein. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Blutdruckwert zu kennen.
Der kann beim Arzt gemessen werden. Oder aber mit einem eigenen Blutdruckmessgerät für zu Hause. Letzteres ist praktischer. Bringt aber nur etwas, wenn das Gerät auch zuverlässig misst. Grund genug für die Stiftung Warentest zu schauen, ob dies bei 17 Blutdruckmessern für Handgelenk und Oberarm der Fall ist.
Gutes Gerät bereits für 24 Euro
Ergebnis: Von 17 geprüften Geräten sind sieben gut, darunter sechs für den Oberarm, aber nur eins fürs Handgelenk. Erstere sind insgesamt genauer als die Produkte fürs Handgelenk. Das hängt mit ihrer breiteren Manschette zusammen. Durch sie lassen sich die für die Messung nötigen Werte besser erfassen. Außerdem messen die Geräte bei richtiger Anwendung automatisch auf Herzhöhe. Handgelenkgeräte müssen Nutzer aktiv in diese Position bringen, also den Arm korrekt anwinkeln, sonst drohen Messfehler. Zwei der Handgelenkgeräte, darunter das einzige gute ("Omron RS7 Intelli IT", 70 Euro, Note 2,4), lassen sich mit dem Smartphone koppeln. Die zugehörige App führt ein Blutdrucktagebuch mit Kurvenverläufen und ist laut der Prüfung der Tester beim Umgang mit Daten unbedenklich.
Im Test die Nase vorn hat das "Boso Medicus X" für 50 Euro (Note 2,3). Günstiger und auch "gut" sind die Geräte "Veroval Compact Oberarm" (31 Euro, 2,4) und "Sanitas SBM 22" /24 Euro, 2,5).
Grundsätzlich kann es bei einer leichten Erhöhung des Blutdrucks ausreichen, sich mehr zu bewegen und gesünder zu essen. Was immer eine gute Idee ist. Doch bei Werten ab 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) ist eine Therapie mit Medikamenten erforderlich. In den USA werden seit Neustem bereits Werte ab 130/80 mmHg medikamentös behandelt. Das ist in Deutschland jedoch umstritten. Denn wie immer gilt: keine Wirkung ohne mögliche Nebenwirkung. Bei Blutdruckmitteln sind dies meist Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Reizhusten und Schwindel.
Quelle: ntv.de, awi