Ratgeber

Keine Steuerrückzahlung Softwarechaos beim Fiskus

Wegen eines Softwareproblems müssen viele Privatanleger auf die Erstattung zu viel gezahlter Kapitalertragssteuern warten. Die Computer auf den Finanzämtern können diese oft nicht verarbeiten.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Hunderttausende Privatanleger warten nach Zeitungsinformationen auf die Erstattung von zu viel gezahlten Kapitalsteuern aus 2009. Grund seien Softwareprobleme des Fiskus, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf mehrere Landesfinanzministerien. Die Panne trifft demnach Anleger, die in ihrer Steuererklärung die sogenannte Anlage KAP (Einkünfte aus Kapitalvermögen) ausgefüllt haben. In vielen Fällen seien die Amtscomputer unfähig, diese Erklärungen zu bearbeiten.

Die Probleme gehen auf die Anfang vergangenen Jahres eingeführte Abgeltungsteuer zurück. Eigentlich sollte der Systemwechsel helfen, die Versteuerung von Aktiengewinnen und Zinseinkünften zu vereinfachen. Stattdessen verzögere sich bei vielen Kleinanlegern die Steuerrückzahlung nun schon seit Monaten. Im Frühjahr seien zunächst Großbanken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank mit der Umstellung ihrer IT-Systeme überfordert gewesen, berichtet die FTD. Kunden erhielten ihre Steuerbescheinigung verspätet - und konnten ihrerseits ihre Steuererklärung nicht rechtzeitig beim Fiskus abgeben.

Nun aber sind die Finanzämter selbst mit der Systemänderung überfordert. Zwar heißt es dort, es gehe nur um "Einzelfälle". Der Deutsche Steuerberaterverband hingegen schätzt, dass mindestens eine Million Steuerzahler betroffen sind. Wann die Finanzministerien die Probleme in den Griff bekommen, ist offen.

Quelle: ntv.de, AFP

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