Mit Warentest im Supermarkt Spar-Apps bestenfalls "befriedigend"
25.04.2023, 11:15 Uhr Artikel anhören
Wer eine Supermarkt-App nutzt, kann leichter Angebote finden und so Geld sparen - in der Theorie.
(Foto: Benjamin Nolte/dpa-tmn)
Apps sollen bei der Schnäppchenjagd im Supermarkt helfen. Das klappt aber leider nur teilweise und ist sehr mühsam, wie ein Test der Stiftung Warentest von 16 Spar-Apps für Lebensmittel zeigt.
Lebensmittel sind so teuer wie lange nicht. Wer beim Einkauf sparen will, muss Preise vergleichen und Sonderangebote nutzen. Preisvergleichs-Apps ersetzen gedruckte Prospekte und versprechen einen Weg zu den Schnäppchen im Supermarkt.
Warentest hat 16 entsprechende Apps getestet, darunter häufig genutzte wie Marktguru, KaufDa oder Smhaggle, je 8 für Apple iOS und 8 für Android-Handys. Sie funktionieren alle ähnlich. Meist gibt man in der App eine Adresse ein und es werden die Supermärkte in der Gegend angezeigt. Bei vielen lassen sich Favoriten speichern, also Märkte, deren Angebote bevorzugt angezeigt werden sollen. Die meisten Apps bekommen laut den Anbietern der Programme die Preise von den Handelsketten genannt.
Alle Apps sind zeitaufwendig
Ergebnis? Manche helfen kaum, andere sparen bis zu zwölf Prozent. Die Gesamturteile reichen nur von "befriedigend" bis "ausreichend", alle Apps sparten weniger als der Preisvergleich direkt im Laden, weil die Apps nicht alle Schnäppchen kennen. Teilweise nennen sie auch Preise, die es im Laden gar nicht gibt. Im Schnitt fanden die Tester nur drei von vier versprochenen Angeboten vor Ort wieder. Im wichtigsten Prüfpunkt "Ersparnis durch die App" sind einige "mangelhaft".
Auch in der Benutzerfreundlichkeit der Preisvergleichs-Apps für Lebensmittel gibt es große Unterschiede. Zudem sind alle Apps zeitaufwendig. Oft ist die Suche umständlich, manchmal führen Suchworte nicht ans gewünschte Ziel. Im Schnitt mussten die Tester drei Märkte abklappern, um alle von den Apps genannten Sparpreise zu ergattern. Bei der App mit dem größten Sparpotenzial waren es vier Märkte - das sparte dann 5,89 Euro bei einem Familieneinkauf im Wert von 55,59 Euro. Bei der schlechtesten App waren sogar nur weniger als 2 Euro Ersparnis drin.
Fazit der Tester: Die Apps lohnen sich nur, wenn man wirklich jeden Cent sparen will oder auf ein Angebot eines speziellen Produkts wartet, um dann auf Vorrat einzukaufen. Am meisten sparen kann man bei Marktguru, am bedienungsfreundlichsten ist KaufDa (beide "befriedigend"). Prospektangebote.de und Marktjagd wurden für nur "ausreichend" befunden - mit ihnen lässt sich kaum etwas sparen.
Quelle: ntv.de, awi