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Netzagentur ermittelt Teldafax im Visier

Aus Strompreisvergleichen geht Teldafax regelmäßig als Sieger hervor, doch gleichzeitig dürfte das Unternehmen auch den Rekord in Sachen Kundenbeschwerden halten. Jetzt knöpft sich die Bundesnetzagentur den Billigstromanbieter vor.

Viele Kunden haben Ärger mit Teldafax.

Viele Kunden haben Ärger mit Teldafax.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Bundesnetzagentur prüft die Geschäftspraktiken des Strom- und Gasanbieters Teldafax. "Bei uns sind eine Reihe von Kundenbeschwerden über Teldafax eingegangen", sagte eine Sprecherin der Behörde dem "Handelsblatt". Die Bundesnetzagentur habe deshalb ein Verfahren gegen die Energie- und die Marketingtochter von Teldafax eingeleitet. Die Aufseher vermuten einen Verstoß "gegen die Bestimmungen zu Energielieferverträgen mit Haushaltskunden".

Teldafax hatte zum Jahreswechsel seinen mehr als 500.000 Kunden überraschend mitgeteilt, dass sie ihre Rechnungen künftig nicht mehr per Lastschrift, sondern per Überweisung bezahlen können. Das habe Kunden und Verbraucherschützer alarmiert. Denn während Lastschriften bis zu sechs Wochen nach Rechnungsabschluss rückgängig gemacht werden können, sind einmal getätigte Überweisungen unwiderruflich.

Die Russen kommen

Laut "Handelsblatt" begründet Teldafax die Einstellung des Lastschriftverfahrens mit einem entsprechenden Wunsch des russischen Investors, der Teldafax übernehmen will. Weil der Billiganbieter seinen Strom oft günstiger verkauft als einkauft, wurde das Unternehmen zwar von Kunden überrannt, lebte aber dem Bericht zufolge in ständiger Überschuldung. Seit Sommer 2010 bestehe nun eine Vereinbarung mit dem russischen Energiekonzern Energo Stream, der auch schon einen wesentlichen Teil des Kaufpreises gezahlt haben soll.

Die Bundesnetzagentur hält den Umgang von Teldafax mit seinen Kunden für falsch: "Unserer Meinung nach ist es nicht zulässig, nach Vertragsabschluss die vom Kunden gewünschte Zahlungsweise einseitig zu ändern", so die Aufsichtsbehörde laut "Handelsblatt". Nach dem Energiewirtschaftsgesetz müssten die Kunden mehrere Möglichkeiten haben, ihre Rechnungen zu begleichen. Die Bundesnetzagentur fordert nun eine Stellungnahme von Teldafax. Wenn die Behörde "feststellt, dass Teldafax gegen gesetzliche Regelungen verstoßen hat und dieses Verhalten nicht abstellt, besteht die Möglichkeit, ein Zwangsgeld festzusetzen", heißt es. Teldafax sagte auf Anfrage der Zeitung, der Vorgang werde geprüft.

Strompreise im Vergleich

Quelle: ntv.de, AFP

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