Nach Insolvenz von GTI Travel Türkei-Reisende sitzen fest
05.06.2013, 14:53 Uhr
Der Reiseveranstalter GTI Travel ist pleite. Bis auf Weiteres sind alle Reisen storniert, für Urlauber, die schon unterwegs sind, sollen Rückflüge organisiert werden. Auch die türklische Fluggesellschaft Sky Airlines hat ihren Flugbetrieb nach Deutschland eingestellt. In den nächsten Wochen dürfte es damit schwierig sein, noch einen Türkei-Flug zu ergattern.

Mit Last Minute-Flügen in die Türkei dürfte es diesen Sommer eng werden.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Nach der Pleite des Reiseanbieters GTI Travel sitzen schätzungsweise 5000 Urlauber in den Reisegebieten fest. Die betroffenen Kunden befänden sich zum größten Teil in der Türkei, aber auch teils in Bulgarien, Griech enland und Ägypten, erklärte ein Sprecher der Versicherung HanseMerkur, bei der GTI versichert ist. Wie viele Kunden bei GTI noch Reisen für die nächsten Tage und Wochen gebucht hätten, sei derzeit nicht bekannt. Bei GTI selbst war gestern von 3500 akut betroffenen Reisenden die Rede. Für sie würden derzeit Rückflüge organisiert.
Die in Düsseldorf ansässige GTI Travel, ein großer Veranstalter von Türkei-Reisen, hatte am Montag mitgeteilt, zahlungsunfähig zu sein und ihre Tätigkeit als Reiseveranstalter sofort eingestellt. Das Unternehmen kündigte an, einen Insolvenzantrag stellen zu wollen. Laut Amtsgericht Düsseldorf wurde bis heute Nachmittag aber noch "kein zuverlässiger Insolvenzantrag" vorgelegt. In den zuvor eingereichten Unterlagen fehlten notwendige Angaben.
Bei Fragen an die Versicherung wenden
Verbraucherschützer und Reisebranche empfehlen GTI-Kunden, bei Fragen und Unsicherheiten Kontakt mit dem Unternehmen und dem Versicherer HanseMerkur aufzunehmen. Erster Ansprechpartner sei das Unternehmen selbst, sagte eine Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes (DRV). Akut Betroffene, wie etwa Reisende in den Urlaubsgebieten, könnten sich dort Hinweise zu Unterkunft oder Rückreise und dem weiteren Vorgehen einholen. Auch die Kooperationspartner des Reiseveranstalters vor Ort könnten weiterhelfen, von denen die Urlauber mitbetreut werden.
Reiserechtsexpertin Beate Wagner von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfahl Betroffenen, "frühzeitig" Kontakt zum Versicherer HanseMerkur aufzunehmen. "Dort gibt es auch Informationen über das weitere Verfahren", sagte Wagner. Reiseveranstalter seien EU-weit dazu verpflichtet, sich gegen Zahlungsunfähigkeit zu versichern. Die Versicherer müssten für alle ausfallenden Leistungen aufkommen. Als Nachweis für den Konkursfall diene Reisenden der sogenannte Sicherungsschein, der mit der Reisebestätigung ausgehändigt werde.
Auch die türkische Fluggesellschaft Sky Airlines, mit der viele GTI-Kunden in Urlaubsgebiete flogen, hat ihren Flugbetrieb für den deutschen Markt eingestellt. Sie gehört wie GTI zur Unternehmensgruppe Kayi Group. Nach Einschätzung des Reiseveranstalters Alltours fehlen nach der Einstellung des Flugbetriebs von Sky Airlines für den deutschen Markt rund 400.000 Plätze für Flüge nach Antalya. Alltours habe deshalb für die kommenden Tage Neubuchungen für Türkeireisen gestoppt, teilte das Unternehmen mit. Last-Minute-Angebote für Türkeireisen werde es in diesem Sommer wohl nicht geben.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa