Ratgeber

Ausgerastet, Audi demoliert Versicherung streitet über wilden Hund

Ein rauflustiger Hund soll sich mit einer Katze in die Wolle gekriegt haben und dabei ein Auto lädiert haben. Nun will die Autobesitzerin 10.000 Euro Schadensersatz. Das Landgericht Magdeburg muss entscheiden.

Der Ungarische Vorsteherhund gilt als clever und bewegungsfreudig.

Der Ungarische Vorsteherhund gilt als clever und bewegungsfreudig.

(Foto: Steffen Heinz Caronna)

Der Magyar Viszla gilt als freundlicher, sensibler Jagdhund. Allerdings braucht er auch reichlich Bewegung und Beschäftigung. Nun steht ein Exemplar der Rasse, bzw. dessen Halterin vor Gericht. Das Tier soll auf der Jagd nach einer Katze ein Auto demoliert haben. 10.000 Euro will die Autobesitzerin deshalb von der Versicherung der Hundehalterin haben. Heute startete der Prozess vorm Landgericht Magdeburg.

Das Problem: Dass ein 22 Kilo schwerer Hund einen derartigen Schaden anrichten kann, ist schwer zu vermitteln. Die Autobesitzerin hat zwar ein entsprechendes Privatgutachten beigebracht, doch nun will das Gericht noch eine zweite Meinung von einem unabhängigen Sachverständigen einholen. Bezahlen muss das die Versicherung der Hundehalterin. Laut Richterin Caroline Limbach hat die Geschädigte aber gute Karten. Sie habe durchaus nachvollziehbar darlegen können, dass die Kratzer am Kombi von dem drahtigen und äußerst flinken Ungarischen Vorstehhund stammen könnten.

Hinzu komme die Aussage eines Zeugen, der den Vorfall mit den Vierbeinern glaubhaft geschildert habe. Der Mann hatte beobachtet, wie sich der Hund von der Besitzerin losriss, um einer Katze hinterher zu hetzen. Das Tier flüchtete sich demnach auf das Dach eines Audi Avant, der auf dem Gelände einer Autowerkstatt geparkt war. Der Hund sei mehrfach vergeblich am Auto auf und ab gesprungen und schließlich über die Motorhaube aufs Dach gelangt, so der Zeuge. Die Katze habe sich mit einem Satz aufs nächstgelegene Fahrzeug gerettet. Schließlich konnte die Hundehalterin das jagdfreudige Tier wieder einfangen.

Bei der ganzen Aktion könnte der Lack des Autos erheblich gelitten haben – ob wirklich ein 10.000 Euro-Schaden entstanden ist, soll nun der zweite Gutachter klären. Das dürfte allerdings nicht mehr so einfach sein, denn der ganze Fall ereignete sich schon vor zwei Jahren und inzwischen sind die Kampfspuren längst beseitigt. Es gibt aber viele Fotos, die nun die Grundlage für das neue Gutachten sein sollen. Liegt es vor, wird erneut verhandelt.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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