Ungemütliches Thüringen Viel arbeiten, wenig verdienen
08.09.2008, 15:08 UhrThüringer Beschäftigte haben laut einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbunds die längsten Arbeitszeiten bundesweit und sind dennoch unter den Schlusslichtern beim Jahreseinkommen. Grund sei der mit 14,91 Euro niedrigste durchschnittliche Stundenlohn im Ländervergleich, teilte der Thüringer DGB am Montag zu einer Auswertung offizieller Statistiken mit. Beim Jahreseinkommen liege nur Mecklenburg-Vorpommern mit 20.773 Euro hinter Thüringen mit 21.508 Euro - allerdings wird im Norden auch deutlich weniger gearbeitet.
Die Auswertung ergab für Thüringen und Sachsen-Anhalt eine Jahresarbeitszeit von 1442 Stunden - damit sind die beiden Länder Spitzenreiter im Bund. Überhaupt wird in den neuen Ländern zwar nicht unbedingt produktiver, aber auf jeden Fall mehr gearbeitet: Im Osten liegt der Durchschnitt bei 1420 Stunden, im Westen sind es 1352. Rheinland-Pfalz wird dem Ruf als Zentrum der Gemütlichkeit gerecht: Dort arbeiten die Menschen nur 1308 Stunden im Jahr.
Was die Entlohnung angeht, stehen die Hamburger am besten da. Sie verdienen laut DGB durchschnittlich 31.506 Euro brutto. Der deutsche Durchschnittswert liege bei 27.083 Euro. Die ausgewerteten Zahlen für das Jahr 2007 stammen unter anderem vom Statistischen Bundesamt und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
Quelle: ntv.de