Stiftung Warentest warnt "Vorsicht Postbank"
20.10.2009, 08:28 Uhr
Die Fotomontage der Stiftung Warentest trifft das Problem: Vorsicht vor Postbank-Beratern, die einen aufs Glatteis führen wollen.
(Foto: Stiftung Warentest)
Die Stiftung Warentest hat die Verkaufsmethoden von Postbank-Beratern bei Bausparverträgen heftig kritisiert. Nach Meinung der Tester sind bei der Postbank schlecht ausgebildete Berater anzutreffen, die Kunden unabhängig von deren Bedarf Verträge verkaufen. Um die Behauptung zu untermauern, führt die Stiftung Warentest Fallbeispiele von Senioren an, denen die zur Postbank gehörende BHW-Bausparkasse Verträge vermittelte, deren Zuteilung die älteren Kunden voraussichtlich nicht mehr erleben. Drei der Kundinnen müssten dazu "weit über 100 Jahre alt" werden.
Ein Postbank-Sprecher wies den Vorwurf einer mangelnden Ausbildung in "Finanztest" als "völlig unhaltbar" zurück. Er erklärte, nach einem 14-tägigen Basisseminar mit Abschlusstest beginne für neue Berater eine 15-monatige Qualifizierungsphase mit anschließender Prüfung. Ein früherer Mitarbeiter der Postbank-Finanzberatung sagte der Stiftung Warentest jedoch, er habe kein Seminar besucht und auch keine Prüfung gemacht. Auch Fortbildungen gebe es so gut wie nie. Neue Mitarbeiter bekämen schon beim Basisseminar Kundenlisten, damit sie gleich Termine vereinbaren könnten.
Zur Vermittlung von Bausparverträgen an Senioren erklärte der Postbank-Sprecher, dies sei weder ein Fehler noch ein Mangel. "Eine Stigmatisierung aufgrund des Alters eines Kunden halten wir nicht für vertretbar", erklärte er. Im Einzelfall könne es zudem sinnvoll sein, mehrere Bausparverträge abzuschließen und unterschiedlich zu besparen. Da die Verträge vererbbar seien, sei es denkbar, dass Ältere zugunsten ihrer Enkel sparten.
Quelle: ntv.de, akl/AFP