Energieberater skeptisch Wärmepumpe lohnt nur selten
02.06.2009, 17:43 UhrBei Neubauten, aber auch bei der Sanierung von Altbauten, werden immer öfter Wärmepumpen eingesetzt. Die Energieberater der Verbraucherzentrale Saarland sind allerdings skeptisch.
Bei Neubauten, aber auch bei der Sanierung von Altbauten, werden immer öfter Wärmepumpen eingesetzt. Finanzielle Förderungen und die starke Bewerbung durch Heizungsbauer und Energieversorger haben zu einem wahren Boom geführt. Geworben wird dabei mit deutlich niedrigeren Heizkosten als bei konventionellen Öl- oder Gasheizungen und klimafreundlicher Kohlendioxid-Einsparung. Die Energieberater der Verbraucherzentrale Saarland sind allerdings skeptisch: Der undifferenzierte Einsatz elektrischer Wärmepumpen müsse dringend hinterfragt werden, so ihr Fazit. Wärmepumpen erwiesen sich oft als Stromfresser und seien nur in ganz eng begrenzten Fällen sinnvoll einsetzbar.
Gegenwärtig machen Wärmepumpen demnach nur in einem optimal gedämmten Neubau Sinn, bei dem mit niedrigen Vorlauftemperaturen ein geringer Wärmebedarf abgedeckt werden soll. Im Altbau sei allgemein die energetische Sanierung die sinnvollere Maßnahme, so die Verbraucherzentrale. Luft-Wasser-Wärmepumpen seien systembedingt schlechter als Erdwärmepumpen und wegen ihres hohen Stromverbrauchs und ihrer schlechten Ökobilanz generell nicht zu empfehlen.
Bedenkliche Bilanz
Bei optimistischen Versprechungen bezüglich der Jahresarbeitszahl und der Einsparung von Heizkosten raten die Energieexperten zur Vorsicht. Aktuelle Praxistests zeigten, dass positive wirtschaftliche Ergebnisse und eine vertretbare Emissionsbilanz im realen Betrieb häufig nicht erreicht werden.
In der Anschaffung sind Wärmepumpen deutlich teurer als konventionelle Öl- oder Gasheizungen. Ob sich die Investition lohnt, hängt stark von den Rahmenbedingungen ab, etwa der Erschließung der Wärmequelle und dem Dämmstandard des Hauses. Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, koppelt seinen Heizbedarf dauerhaft an den überwiegend fossil und atomar erzeugten Strom, geben die Verbraucherschützer zu bedenken. Die ökologische Bilanz wird also nicht allein von der Wärmepumpe beeinflusst, sondern auch vom Stromlieferanten und wie dieser seinen Strom produziert.
Quelle: ntv.de