Ratgeber

Gewinne für Greise Wann lohnt sich die Sofortrente?

Meistens ist beim Renteneintritt ein gewisses Vermögen vorhanden. Wer sicher gehen will, dass die Ersparnisse bis zum Ende reichen, kann eine Sofortrente abschließen. Damit sich die lohnt, muss man aber ziemlich alt werden.

Frauen bekommen etwas weniger ausgezahlt als Männer.

Frauen bekommen etwas weniger ausgezahlt als Männer.

(Foto: dpa)

Für die Altersvorsorge ist es bei Rentenbeginn zu spät, für die Geldanlage aber noch lange nicht. Mit der Sofortrente haben Versicherer ein Produkt geschneidert, das es Senioren erlaubt, möglichst lange von ihrem Vermögen zu leben. Wer sich seine Ersparnisse monatlich auszahlen lassen will, sollte aber genau hinschauen. Die Stiftung Warentest, die für die neue "Finanztest"-Ausgabe Sofortrenten unter die Lupe genommen hat, kommt zu dem Schluss, dass nur wenige Angebote "gut" sind.

Sofortrenten können sinnvoll sein, wenn im Alter eine Rentenlücke klafft. Das ist der Fall, wenn man jeden Monat auf Ersparnisse zurückgreifen muss, um Fixkosten wie Miete, Lebensmittel und Heizung abzudecken. Um sicherzustellen, dass man nicht irgendwann ganz ohne Zubrot dasteht, ist die Sofortrente interessant. Gewinne sind bei dieser Geldanlage mit unbegrenzt garantierten Zahlungen aber nur drin, wenn der Kunde sehr alt wird, so Finanztest. 65-jährige Männer haben dem zufolge erst nach 20 Jahren garantiert ein Plus, Frauen sogar erst nach knapp 22 Jahren. Weil ihre statistische Lebenserwartung höher ist, bekommen Frauen weniger Monatsrente ausgezahlt als Männer.

Ungewisse Überschüsse

In der Praxis kann sich die Sofortrente aber auch schon früher rentieren. Das hängt davon ab, wie hoch die Überschüsse sind, die von der Versicherung erwirtschaftet werden. Denn wie bei jeder privaten Rentenversicherung besteht die ausgezahlte Leistung aus einem garantierten Teil und einem unsicheren Teil aus Überschüssen. Auf die Überschüsse kann sich aber niemand verlassen. Finanztest hat ausgerechnet, wie hoch die zu erwartende Sofortrente bei einer Einmalzahlung von 60.000 Euro ausfällt. Bei Frauen schwankte die Anfangsrente zwischen 215 und 232 Euro und bei Männern zwischen 230 und 248 Euro.

Keine wirkliche Alternative sehen die Tester in Bank-Auszahlplänen. Bei dieser Variante legen die Kunden ebenfalls eine bestimmte Summe an, allerdings ist die Laufzeit von vornherein begrenzt. Man ist also nicht garantiert bis zum Tod versorgt. Finanztest empfiehlt Bank-Auszahlpläne nur, um im Ruhestand einen kurzen Engpass zu überbrücken, etwa die Phase der Altersteilzeit bis zum Renteneintritt. Über einen längeren Zeitraum seien die Bankprodukte derzeit dagegen nicht geeignet: Sie seien schlecht verzinst und der Kunde könne weder die Höhe der monatlichen Prämie ändern, noch den Plan vorzeitig kündigen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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