Wild ist gefährlich Was die Kaskobilanz verrät
08.11.2011, 15:56 UhrAm größten ist die Gefahr auf nächtlichen Landstraßen: Wenn plötzlich ein Reh oder ein Wildschwein aus der Dunkelheit auf die Straße stürmt, hilft meist auch keine Vollbremsung mehr. Im Schnitt kommt es jeden Tag zu 666 Wild-Unfällen.
Rund 30.000 Verkehrsschilder in Deutschland warnen vor Wildwechsel. Sie helfen nicht immer: 243.000 Wildschäden mussten die Kaskoversicherer 2010 bearbeiten, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Im Schnitt sind das 666 Wild-Unfälle täglich, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) meldet, der die aktuelle Statistik der Kfz-Kaskoversicherer vorstellte.
Gemessen an allen bearbeiteten Kfz-Teilkaskoschäden rangieren die Wildunfälle allerdings nur auf dem zweiten Platz. Am teuersten kommen die Versicherer Glasschäden zu stehen. Über 2,6 Millionen Glasbrüche verzeichnet die Statistik, insgesamt mussten die Versicherungen mehr als 1,2 Milliarden Euro an Carglass und Co. überweisen.
Auf Platz drei der häufigsten Kasko-Gefahren: der Marder. 228.000 Versicherungskunden meldeten ihren Gesellschaften zerbissene Kabel oder Schläuche. 60 Millionen Euro zahlten die Versicherungen – oft aber nur für das kaputte Material, nicht jedoch für Folgeschäden wie etwa Kurzschlüsse. Wer in Marder-gefährdeten Gebieten lebt, sollte deshalb auf erweiterten Marderschutz achten. Auch bei Wild-Unfällen liegt die Tücke im Detail: Die Teilkasko übernimmt in aller Regel nur Schäden durch Haarwild, etwa Wildschweine oder Rehe. Kühe, Pferde oder Hunde gelten dagegen als Haus- oder Nutztiere und sind in den meisten Policen nicht abgedeckt.
Hagel, Sturm und Blitze schlugen mit 280 Millionen Euro zu Buche und kamen die Versicherungen deutlich teurer zu stehen als Diebe: Für Teile-Entwendungen, etwa von Navis oder Soundanlagen zahlten sie insgesamt 160 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, ino