Ratgeber

Versicherungen fürs Motorrad Wer vergleicht, fährt billiger

Für die einen ist das Motorrad ein ganz normales Verkehrsmittel. Für die anderen ist es ein mehr oder weniger sportliches Hobby. Doch egal, wie man sein Bike nutzt: ohne Versicherung geht gar nichts. Wer seinen Anbieter klug wählt, spart Jahr für Jahr ein paar hundert Euro.

Rabattretter sind in der Motorradversicherung relativ teuer. Wer die Prämie niedrig halten will, vereinbart eine Selbstbeteiligung.

Rabattretter sind in der Motorradversicherung relativ teuer. Wer die Prämie niedrig halten will, vereinbart eine Selbstbeteiligung.

Im Frühling kommen nicht nur die Vögel zurück, sondern auch die Motorradfahrer. Wer seine Maschine jetzt noch nicht aus dem Winterschlaf geholt hat, der dürfte es spätestens im April tun. Zur Straßentauglichkeit gehört nicht nur eine technische Generalüberholung, sondern auch der richtige Versicherungsschutz. Ohne Haftpflichtpolice darf das Fahrzeug schließlich überhaupt nicht bewegt werden. Der Kaskoschutz ist dagegen freiwillig und sichert Schäden am eigenen Bike ab. Damit einen nicht schon die Beiträge finanziell ruinieren, ist vergleichen angesagt. Denn wie bei Autos, gibt es auch in der Motorradversicherung extreme Prämien-Unterschiede.

In einer Stichprobe für verschiedene Modelle hat die Stiftung Warentest erst kürzlich Preisdifferenzen bis zu 850 Euro zwischen teuerstem und billigstem Anbieter ausgemacht. Ein Vergleich ist demnach nicht nur bei Jahresverträgen interessant, sondern auch bei Saisonkennzeichen. Letztere sind meist die günstigere Variante: Wer sein Motorrad zwischen November und Februar oder März ohnehin nicht fährt, kommt den Testern zufolge mit Saisonkennzeichen rund ein Drittel günstiger weg.

Auch im Winterschlaf versichert

Natürlich kann man das Fahrzeug während dieser Zeit auch einfach abmelden. Mit Saisonkennzeichen spart man sich aber nicht nur den Weg zur Zulassungsstelle, sondern profitiert auch von der sogenannten "Ruheversicherung". Das Fahrzeug ist dann auch am Abstellplatz versichert. Das ist insbesondere in Bezug auf den Kaskoschutz interessant. Haftpflichtschäden dürften eher selten vorkommen, während das Motorrad steht. Marderbisse oder Witterungsschäden sind aber genauso wenig auszuschließen wie Brandschäden oder Diebstahl. Die Vollkasko zahlt darüber hinaus auch bei Vandalismus.

Das Saisonkennzeichen hat allerdings auch einen Nachteil: Man ist nicht so flexibel bei der Wahl seiner Versicherung. Wer sein Zweirad komplett abmeldet, kann sich danach jederzeit einen neuen Anbieter suchen. Beim Saisonkennzeichen gelten dagegen Kündigungsfristen. In der Regel muss das Kündigungsschreiben bis zum 30. November einlaufen, wie auch bei der Kfz-Versicherung. In manchen Saisonverträgen endet die Frist später, etwa Ende Februar. Wer bis dahin nicht gekündigt hat, bekommt unter Umständen eine weitere Chance, wenn die Versicherung die Prämien erhöht. 

Entscheidende Details

Wie bei der Autoversicherung bestimmt auch bei Motorradpolicen eine Vielzahl von Faktoren den Preis. Durch den Wohnort ist die Regionalklasse festgelegt und die wiederum hängt von der statistischen Schadenswahrscheinlichkeit im jeweiligen Landkreis ab. So ist die Haftpflichtversicherung etwa in Hamburg oder München tendenziell teurer als im Bundesdurchschnitt, im Landkreis Leipzig dagegen gibt es deutlich mehr Teilkasko-Schäden. Entscheidend für die Prämie sind natürlich auch das Motorrad selbst sowie dessen Fahrer und der Schadenfreiheitsrabatt. Vorsicht bei Saisonkennzeichen: Hier erhöht sich der Rabatt nur dann, wenn das Motorrad mindestens sechs Monate im Jahr angemeldet ist.

Wer Versicherungsprämien im Netz vergleicht, sollte auch auf die Details achten: Ist etwa teure Sonderausstattung an der Maschine verbaut, dann sollte die im Schutz inbegriffen sein. Rabattretter, bei denen man die Schadenfreiheitsklasse auch nach einem Unfall behält, sind relativ teuer. Gut sind zudem Tarife, die auf den "Einwand der groben Fahrlässigkeit" verzichten. Dann kann die Versicherung nicht die Schadensregulierung verweigern, wenn der Fahrer etwa eine rote Ampel ignoriert hat. Bei Trunkenheitsfahrten hilft die Klausel allerdings auch nicht weiter. Auch ein Schutzbrief kann sinnvoll sein, insbesondere für Fahrer, die mit Motorrad reisen. Viele Schutzbriefe sichern beispielsweise europaweite Pannenhilfe und im Ernstfall auch Rücktransport von Fahrer und Motorrad.    

Motorradversicherung: Welche ist die günstigste?  

Quelle: ntv.de, ino

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