Ratgeber

Geldanlage auf dem Dach Wie Solarförderung funktioniert

Eine Solaranlage auf dem Dach ist eine lohnenswerte Geldanlage. Jetzt sollen die Fördersätze schneller gekürzt werden, als ursprünglich geplant. Mit welchen Abschlägen müssen Hausbesitzer rechnen?

Das Hausdach sollte in einem Winkel von mindestens 30 Grad nach Süden ausgerichtet sein.

Das Hausdach sollte in einem Winkel von mindestens 30 Grad nach Süden ausgerichtet sein.

(Foto: dpa)

Mit dem Erfolg der Solarstromförderung hätte offenbar nicht einmal die Branche selbst gerechnet. Deshalb soll die Subventionierung nun früher gekürzt werden als geplant. Grund genug, sich noch einmal anzusehen, wie die Förderung funktioniert und was sich jetzt für Hausbesitzer ändert.  

Wie werden erneuerbare Energien gefördert?

Im Jahr 2000 ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft getreten. Für jede Kilowattstunde, die ins deutsche Netz gelangt, erhält der Produzent eine Einspeisevergütung. Sie sinkt jährlich, um Erneuerbare nach und nach wirtschaftlich zu machen.

Die Förderung wird über die EEG-Umlage von jedem Stromkunden bezahlt. Die Umlage wird jedes Jahr neu berechnet und beträgt derzeit 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden kostet die Förderung erneuerbarer Energien gut zwölf Euro monatlich inklusive Mehrwertsteuer. Das Problem: Je schneller sich der Ausbau vollzieht, desto

Wie soll sich die Förderung nun ändern?

Die Einspeisevergütung soll umso schneller sinken, je höher der Zubau von Solaranlagen ausfällt. Stichtag für eine mögliche Kürzung ist der 1. Juli. Lässt die Zahl der neuen Anlagen im Frühjahr darauf schließen, dass im Gesamtjahr Solardächer mit einer maximalen Leistung von 3500 Megawatt zugebaut werden, sinkt die Förderung um drei Prozent. Liegt die Prognose noch darüber, kann die Kürzung um bis zu maximal 15 Prozent sinken. Weitere neun Prozent folgen zum 1. Januar 2012.

Warum war der Ausbau der Solarenergie zuletzt so groß?

Dafür gibt es zwei Gründe: Die Kosten für Solaranlagen sinken, was sie durch die Einspeisevergütung als Geldanlage lukrativer macht. Zudem führte die im vergangenen Jahr beschlossene deutliche Förderkürzung dazu, dass viele Hausbesitzer noch in letzter Minute eine Solaranlage auf ihr Dach montieren ließen, um von der alten Förderung zu profitieren. Das Absenken der Fördersätze gilt nämlich immer nur für neue Anlagen - wer seine Anlage einmal installiert hat, erhält immer die gleiche Förderung.

Wie verkauft man eigenen Solarstrom?

Der Strom wird in das Stromnetz eingespeist und der örtliche Stromanbieter ist verpflichtet, 20 Jahre lang eine feste Vergütung zu zahlen. Das sind zur Zeit bei kleinen Anlagen knapp 29 Cent. Es lohnt sich aber auch, selbst erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Denn dafür bekommen Hausbesitzer ebenfalls Vergütung. Sie ist abhängig vom Anteil des Eigenverbrauchs an der gesamten Strommenge. Grundsätzlich zahlt der Staat für den Eigenverbrauch gut zwölf Cent pro Kilowattstunde. Die Förderung steigt auf knapp 17 Cent für den Anteil am Stromverbrauch, der über 30 Prozent des erzeugten Solarstroms hinausgeht. Zusammen mit der Ersparnis, den Strom nicht mehr vom Versorger kaufen zu müssen, ist das lohnender als die Einspeisung - der Vorteil liegt bei sieben bis elf Cent pro Kilowattstunde.

 

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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