Ratgeber

"Größenordnung ist möglich" Zusatzbeitrag bis zu 70 Euro

Derzeit trauen sich nur wenige Krankenkassen, ihre Mitglieder mit Zusatzbeiträgen zu belasten. Einen gesetzlichen Deckel gibt es dafür nicht, über 15 Euro verlangt aber keine Versicherung - jedenfalls noch nicht. Mittelfristig dürfte es für gesetzlich Versicherte deutlich teurer werden, prognostiziert der Kassenverband.

Derzeit verlangen Krankenkassen höchstens 15 Euro.

Derzeit verlangen Krankenkassen höchstens 15 Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die 71 Millionen gesetzlich Krankenversicherten müssen sich in den kommenden Jahren möglicherweise auf Zusatzbeiträge von 50 bis 70 Euro einstellen. Diesen Anstieg hält der Kassen-Spitzenverband für möglich, sagte dessen Vorsitzende Doris Pfeiffer im Deutschlandradio Kultur.

Die Kassen müssten Mehrkosten für Ärzte, Krankenhäuser oder Medikamente über Zusatzbeiträge bezahlen. "Von daher ist eine solche Größenordnung denkbar und auch von der Politik gewollt", so Pfeiffer. Den Aufschlag müssen die Kassen-Mitglieder allein zahlen. Er kommt auf den normalen Beitrag nach dem paritätischen Satz von 15,5 Prozent obendrauf.

Kassen müssen jeden aufnehmen

Pfeiffer zufolge vermieden die meisten Kassen derzeit jeden Zusatzbeitrag, weil dadurch - wie bei der City-BKK - eine Abwanderungsbewegung ausgelöst werde. Die Verbandschefin rief die Mitglieder der City-BKK dazu auf, sich durch Abweisungen von anderen Kassen nicht verunsichern zu lassen. Dieses Verhalten der Kassen sei nicht korrekt. Die Versicherten hätten die Möglichkeit, sich bis Mitte Juli bei einer anderen gesetzlichen Kasse zu melden - und dort aufgenommen zu werden.

Viele Patienten der vor der Schließung stehenden City BKK werden von anderen Kassen abgewimmelt. Die City BKK mit zuletzt 168.000 Versicherten wird zum 1. Juli geschlossen. Ihre Probleme beruhen vor allem auf der überalterten Mitgliederstruktur in Hamburg und Berlin, wo die Diagnose- und Therapiekosten besonders hoch sind.

Quelle: ntv.de, dpa

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