Vergütung zusammengestrichen Für wen sich Solaranlagen lohnen
06.07.2010, 15:14 UhrBei einer Solarstromanlage auf dem Dach garantiert der Staat, dass der Sonnenstrom langfristig zu einem festen Preis abgekauft wird. Die Fördersätze sinken jetzt allerdings - rückwirkend zum 1. Juli um 13 Prozent und zum 1. Oktober um weitere drei Prozent. Wer sich schnell entscheidet, könnte also noch in den Genuss der höheren Subvention kommen.

(Foto: Klaus-Uwe Gerhardt, pixelio.de)
Solaranlagen gibt es in jeder Größe, auch für Ein- oder Zweifamilienhäuser. Wichtiger als die Größe des Hauses ist: Das Dach sollte nach Süden ausgerichtet und nicht von Bäumen überschattet sein. Der Winkel des Daches sollte am besten etwa 30 Grad, maximal 50 Grad sein. Wie viel Strom die geplante Anlage erzeugt, lässt sich im Internet auf https://www.solarserver.de einfach berechnen.
Eine solche Anlage produziert nicht nur umweltfreundlichen Strom. Die Sonnenlicht-Kollektoren auf dem Dach sind schlicht eine Geldanlage. Wer Geld in den Kauf einer Solaranlage steckt, dem garantiert der Staat, dass der Strom 20 Jahre lang zu einem festen Preis abgekauft wird. Das Absenken der Fördersätze gilt also immer nur für neue Anlagen - wer seine Anlage einmal installiert hat, erhält immer die gleiche Förderung.
Einspeisung ins Stromnetz und Eigenverbrauch
Der Strom wird in das Stromnetz eingespeist und der örtliche Stromanbieter ist verpflichtet, 20 Jahre lang eine feste Vergütung zu zahlen. Das sind ab 1. Juli rund 34 Cent. Für Solaranlagen, die ab dem 1. Oktober in Betrieb gehen, sind es rund 33 Cent pro Kilowattstunde. Zum 1. Januar 2011 erfolgt eine weitere Kürzung um zehn Prozent. Wird das Ziel von 3000 neu installierten Megawatt in Deutschland in diesem Jahr aber deutlich überschritten, wird die Subvention zusätzlich zusammengestrichen. Den angepassten Fördersatz für das kommende Jahr gibt die Bundesnetzagentur im Oktober bekannt.
Auch Hausbesitzer, die den Strom selber verbrauchen, erhalten eine Vergütung. Diese ist abhängig vom Anteil des Eigenverbrauchs an der gesamten Strommenge. Grundsätzlich zahlt der Staat für den Eigenverbrauch 16,5 Cent pro Kilowattstunde, die Förderung steigt auf 20,88 Cent für den Anteil am Stromverbrauch, der über 30 Prozent des erzeugten Solarstroms hinausgeht. Zusammen mit der Ersparnis, den Strom nicht mehr vom Versorger kaufen zu müssen, ist das lohnender als die Einspeisung - der Vorteil liegt bei über drei Cent beziehungsweise bei rund acht Cent für den Anteil am Stromverbrauch, der über 30 Prozent hinausgeht.
Rendite der Solaranlage berechnen
Die Preise sinken, sind aber sehr unterschiedlich und sollten gut verglichen werden. Eine Anlage für ein Einfamilienhaus gibt es schon für etwas mehr als 15.000 Euro, der Preis ist jedoch abhängig von der Größe der Anlage sowie den gültigen Subventionen. Dazu kommen die Kosten für Wartung, Reparaturen sowie für die Versicherung. Wie hoch die Rendite am Ende ist, hängt von mehreren Faktoren ab - vom persönlichen Steuersatz bis zur jährlichen Sonnenschein-Dauer. Die Stiftung Warentest bietet unter www.test.de/solarrechner einen Rechner an, mit dem jeder Interessierte seine Rendite im Voraus ermitteln kann.
Ja. Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, ist für das Finanzamt ein Stromunternehmer. Er muss die Ausgaben von den Einnahmen abziehen und den Gewinn versteuern. Durch Regeln zur Abschreibung des Kaufpreises und der Verrechnung von Verlusten können allerdings teils sogar Steuern gespart werden.
Quelle: ntv.de, AFP