Wie werde ich ...? Biologisch-technischer-Assistent
26.01.2009, 09:02 UhrVon der zellbiologischen Forschung bis zum Landeskriminalamt reichen die Einsatzgebiete der Biologisch-technischen Assistenten (BTA). Klaus Fuisting, Diplombiologe aus Leverkusen, hat für den Verband der Biowissenschaften (VBIO) einen Film über die Ausbildung zum BTA gedreht. Nicht von ungefähr beginnt er mit "einem neuen Fall für Almut": Die Biologisch-technische Assistentin analysiert in einem Landeskriminalamt DNA-Spuren von einem blutigen Beweisstück.
"Das ist ein spannender Beruf", sagt Fuisting. Und einer, bei dem Ausbildungsplätze begehrt sind: Fuistings Arbeitgeber, das Berufskolleg Kartäuserwall in Köln, hat jedes Jahr rund 260 Bewerbungen für rund 45 Plätze. Dennoch soll der Film für den Beruf werben: "Es finden sich häufig nicht genug Kandidaten, die den Anforderungen genügen", erklärt Thomas Wittling, Vorsitzender im Verband biologisch-technischer Assistenten (VBTA).
Gutes Englisch ist Pflicht
Formal reicht der Realschulabschluss. Unverzichtbar sind sehr gute mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse. "Auch Sprachkenntnisse sind wichtig, an Universitäten arbeiten BTAs in englischsprachigen Teams", sagt Wittling. Bevor es so weit ist, durchlaufen sie eine zweijährige schulische Ausbildung. Die Schüler lernen den Umgang mit Pipette, Mikroskop und Zentrifuge. Und sie lernen beispielsweise, wie sich menschliches Erbgut vervielfältigen oder tierische Zellkulturen anlegen lassen.
Bundesweit stehen mehr als 40 Schulen in privater oder staatlicher Trägerschaft zur Auswahl. Doch auch ohne das Lehrgeld, das die Privatschulen erheben, ist die Ausbildung eine Investition: "Die Schüler müssen in jedem Fall ihre Lernmittel, Verpflegung und Unterkunft zahlen, wenn sie nicht mehr bei den Eltern wohnen können oder wollen", sagt Thomas Wittling. Die klassische Ausbildung ist günstiger: "Biologielaboranten bekommen drei Jahre lang ihr Ausbildungsgeld." Laboranten gelten als Konkurrenten der schulischen Assistentenausbildung.
Ausbildung ist Vollzeitjob
Die BTA-Ausbildung ist breit angelegt und mit 34 beziehungsweise für Realschüler 38 Wochenstunden randvoll und sehr arbeitsintensiv, sagt Wolfram Müller, Abteilungsleiter an der Jörg-Zürn-Gewerbeschule in Überlingen. Das Berufskolleg bildet neben den klassischen BTA auch die Fachrichtung "Bioinformatik und Molekularbiologie" aus. Der neue Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Molekularbiologie und damit mit Datenmengen, die etwa bei der Entschlüsselung der menschlichen Erbinformationen mit Hilfe von Computern erfasst und mit spezieller Software ausgewertet werden können.
Das Einstiegsgehalt eines BTA liegt bei 1800 Euro monatlich im öffentlichen Bereich und 2500 Euro in der pharmazeutischen Industrie, sagt Schulleiter Müller. "Unsere Absolventen werden auch gerne in der Schweiz beschäftigt. Dort sind die Einkommen deutlich höher."
Quelle: ntv.de