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Hamburg & Schleswig-Holstein Kita-Fachkräfte: Mecklenburg-Vorpommern über Bundesschnitt

Pädagogische Fachkräfte gelten als Basis für Kita-Qualität und frühkindliche Bildung. In Mecklenburg-Vorpommern sieht es bei der Qualifikation des Kita-Personals vergleichsweise gut aus.

Gütersloh/Schwerin (dpa/lno) - In den Kitas in Mecklenburg-Vorpommern und den anderen ostdeutschen Bundesländern arbeiten einer Studie zufolge besonders viele pädagogisch qualifizierte Fachkräfte. Der durchschnittliche Anteil an pädagogisch Tätigen pro Kita mit mindestens einem fachlich einschlägigen Abschluss lag im März 2024 in Mecklenburg-Vorpommern bei 88,4 Prozent, wie aus einer Auswertung der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Zum Vergleich: Der deutschlandweite Schnitt beträgt 72 Prozent. In Ostdeutschland sind es knapp 87 Prozent, in Westdeutschland 68,8 Prozent. Bundesweites Schlusslicht ist Bayern mit 54,5 Prozent.

Zum Stichtag 1. März 2024 verzeichneten 70,6 Prozent der Kitas in MV (ohne Horte) eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens über einen einschlägigen Fachschulabschluss verfügen. 2017 waren es noch 89,6 Prozent, 2023 dann 74,4 Prozent. Im Zeitraum zwischen 2017 und 2024 gab es demnach - wie in den meisten anderen Bundesländern auch - einen Rückgang.

Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?

Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. Der Zusammenhang zwischen Fachkraftquote und Kita-Qualität sei wissenschaftlich belegt, hieß es. Die Regelungen der Bundesländer, welche Berufsabschlüsse oder Qualifizierungswege für die Tätigkeit als pädagogische Fachkraft anerkannt werden, unterscheiden sich stark.

Anhaltender Kostendruck der Kommunen

Die Autoren der Studie sehen den anhaltenden Kostendruck der Kommunen als Grund für den Rückgang der Zahl der Fachkräfte. Die Stiftung fordert daher eine verlässliche Mitfinanzierung von Bund und Ländern sowie einheitliche Personalstandards. Im internationalen Vergleich liegt die Fachkraftquote in den deutschen Einrichtungen der frühkindlichen Bildung allerdings bislang über denen in vielen anderen EU-Ländern.

Quelle: dpa

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