Regionalnachrichten

Rheinland-Pfalz & Saarland Rheinland-Pfalz: Fachkraftquote in Kitas schwankt stark

In Rheinland-Pfalz arbeiten im Schnitt 76 Prozent der Kita-Beschäftigten mit pädagogischem Abschluss – leicht mehr als im Bundesschnitt. Doch die regionalen Unterschiede sind groß.

Gütersloh/Mainz (dpa/lrs) - Bei der Fachkraftquote in Kindertagesstätten - und damit einem wesentlichen Faktor für Kita-Qualität - gibt es einer Studie zufolge innerhalb von Rheinland-Pfalz erhebliche Unterschiede je nach Wohnort. Das geht aus dem "Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung hervor. 

Die meisten Kitas mit einer hohen Fachkraftquote von mindestens 82,5 Prozent gab es der Auswertung zufolge zum Stichtag am 1. März 2024 in der Stadt Kaiserslautern. Dort haben 55,2 Prozent der Kitas eine hohe Fachkraftquote. An zweiter Stelle landete der Landkreis Südwestpfalz (47,9 Prozent), knapp gefolgt vom Landkreis Altenkirchen (47,6 Prozent). Schlusslicht ist der Landkreis Trier-Saarburg. Dort hatten lediglich 12,5 Prozent aller Kitas eine hohe Quote an Fachkräften. Die Stadt Frankenthal landete mit 14,8 Prozent auf dem vorletzten Platz. 

Hohe Spannweite in Rheinland-Pfalz

Die Varianz zwischen den Kreisen und Städten in Rheinland-Pfalz liegt demnach bei 42,7 Prozentpunkten. Damit belegt das Bundesland den drittletzten Platz im bundesweiten Vergleich. Die geringste Differenz weist Bremen mit 4,3 Prozentpunkten auf, die größte Hessen mit rund 57 Prozentpunkten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (53 Prozentpunkte).

Diese Spannweiten seien jedoch stets vor dem Hintergrund des aktuell erreichten Niveaus zu betrachten, betonten die Autoren der Studie. So habe Bremen mit rund 25 Prozent auf Landesebene einen vergleichsweise geringen Anteil an Kitas mit hoher Fachkraftquote. In Rheinland-Pfalz liegt der Anteil bei 31,7 Prozent. Dieser Wert stieg damit gegenüber dem Vorjahr mit 31,1 Prozent leicht. 2017 lag er der Stiftung zufolge noch bei 40,5 Prozent. 

Qualifikation leicht über Bundesschnitt

Eine hohe Fachkraftquote ist nach Angaben der Stiftung ein wesentlicher Faktor für Kita-Qualität. Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. 

Diese Qualifikation haben der Erhebung zufolge in Rheinland-Pfalz im Schnitt 76 Prozent aller pädagogisch Tätigen pro Kita. Damit liegt das Bundesland leicht über dem Bundesschnitt (72 Prozent). Die meisten Fachkräfte arbeiten im Schnitt in Kitas in Thüringen (94,3 Prozent). Schlusslicht ist der Auswertung zufolge Bayern mit einer Quote von 54,5 Prozent. 

Weil Fachpersonal fehlt, der Platzbedarf weiter steigt und viele Kommunen unter Kostendruck stehen, wurden viele Kitas auch für andere Berufsgruppen geöffnet, wie es in der Analyse heißt. Dies bedeute eine Tendenz zur "De-Professionalisierung" und "strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus".

Quelle: dpa

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