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Tiefe Bestürzung in aller Welt "Kobe Bryant war ein Riese!"

Kobe Bryant und seine zweitälteste Tochter Gianna kamen bei einem Helikopterabsturz ums Leben.

Kobe Bryant und seine zweitälteste Tochter Gianna kamen bei einem Helikopterabsturz ums Leben.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Nach dem überraschenden Tod der Basketball-Legende Kobe Bryant und seiner zweitältesten Tochter herrscht in der Sportwelt und weit darüber hinaus große Bestürzung. Es melden sich Legenden, Präsidenten und viele mehr zu Wort. Die Reaktionen zum Tod.

Der Tod von Kobe Bryant und seiner Tochter Gianna, die zusammen mit sieben weiteren Menschen am Sonntagvormittag (Ortszeit) ums Leben gekommen waren, sorgt für große Trauer unter Fans, Freunden und Bewunderern der Sportlegende. Viele große Persönlichkeiten teilen ihre Bestürzung über den gemeinsamen Verlust im Netz. "Worte können den Schmerz nicht ausdrücken, den ich fühle", ließ Michael Jordan, der wohl größte Basketballer aller Zeiten, am Sonntag über seine Sprecherin mitteilen.

"Ich habe Kobe geliebt - er war wie ein Bruder für mich. Wir haben sehr oft gesprochen und ich werde diese Unterhaltungen sehr vermissen", so Jordan. Shaquille O'Neal, zu Bryants Anfangszeit mehr teaminterner Rivale als Kollege, zeigte sich auf Twitter bestürzt: "Es gibt keine Worte, um meinen Schmerz zu beschreiben, den ich durch den tragischen Verlust meiner Nichte Gigi & meines Bruders Kobe Bryant durchmache. Ich liebe euch und werde euch vermissen."

Die nordamerikanische Profiliga NBA würdigte Kobe Bryant nach seinem Tod als "einen der außergewöhnlichsten Spieler" der Basketball-Geschichte. Die NBA-Familie sei "am Boden zerstört", dass Bryant und dessen Tochter Gianna tragisch gestorben seien, teilte Liga-Commissioner Adam Silver am Sonntag mit. Er zählte die zahlreichen Erfolge des fünfmaligen NBA-Champions auf. "Aber er wird am meisten dafür in Erinnerung bleiben, dass er Menschen weltweit inspiriert hat, einen Basketball aufzuheben und ihr Bestmögliches zu geben", schrieb Silver. Außerdem erinnerte Silver an die Liebe zum Spiel, die Bryant empfunden habe und an künftige Generationen weitergeben wollte.

Beim NBA-Spiel des amtierenden Meisters Toronto Raptors gegen die San Antonio Spurs ließen beide Teams in Gedenken an Bryant die 24 Sekunden der Wurfuhr verstreichen. Bryant hatte in seiner Karriere jahrelang die Nummer 24 getragen.

Seine Tochter Gianna war auf dem Weg, mit kleinen Füßen in die großen Abdrücke zu treten, die der Vater im Basketball hinterlassen hatte: Die 13-Jährige war eine talentierte Spielerin, Bryant und "Gigi" sollen mit dem Helikopter auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel der Mannschaft gewesen sein, als er abstürzte. Die Gewerkschaft der NBA-Profis ist "fassungslos und am Boden zerstört von der Nachricht des plötzlichen Tods von Kobe Bryant. Wörter können nicht seinen Einfluss auf unsere Spieler, die NBA und das Basketball-Spiel ausdrücken. Das ist ein monumentaler Verlust für die Basketball-Gemeinde und unsere Herzen sind einfach nur gebrochen. Wir schicken Liebe und Gebete an seine Frau Vanessa und die ganze Familie".

Aus der Liga kommen viele, viele Reaktionen auf den Tod des Superstars, der alle seine 1556 NBA-Spiele für die Los Angeles Lakers absolviert hatte: "RIP Mamba. Wir dürfen niemals vergessen, wie wertvoll das Leben ist. Genauso wie diejenigen, die einem wertvoll sind. Lasst sie niemals vergessen, wie sehr ihr sie liebt", twitterte Marc Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks, deren Jungstar Luka Doncic nur "Das kann doch nicht wahr sein!" schrieb. Der fünfmalige NBA-Champion Dennis Rodman war "am Boden zerstört von der Nachricht, dass mein Freund Kobe Bryant gestorben ist".

"Viel mehr als ein Athlet"

Für Kareem Abdul-Jabbar, der erfolgreichste Punktesammler der Ligageschichte und selbst eine Lakers-Legende, war Bryant mehr als eine Basketball-Ikone: "Die meisten Menschen werden sich an Kobe als den großartigen Athleten erinnern, der eine ganze Generation von Basketballspielern inspiriert hat. Aber ich werde mich immer an ihn als Mann erinnern, der viel mehr als ein Athlet war."

Superstars aus anderen Sportarten erwiesen der "Black Mamba" ebenfalls ihren Respekt: Football-Superstar Tom Brady verkündete: "Wir vermissen dich jetzt schon, Kobe." Usain Bolt, achtmaliger Sprint-Olympiasieger, schrieb "Ich kann es immer noch nicht glauben." Fußball-Star Neymar zeigte zwei und vier Finger in die Kameras: Die "24" war Bryants Nummer. "Es ist unglaublich traurig für die Welt des Sports und für uns alle", sagte Neymar anschließend beim TV-Sender Canal+. Bei Instagram postete der 27-Jährige außerdem noch ein Foto Bryants und drückte der Familie des Amerikaners so seine Anteilnahme aus. Englands Fußball-Ikone Gary Lineker twitterte: "Oh nein. Wie schrecklich. Einer der größten Sportsmänner unseres Lebens. Absolut tragisch." Für Fußball-Weltmeister Andrea Pirlo war Bryant schlicht "ein Vorbild für unsere Generation".

"Gianna zu verlieren ist noch herzzerreißender"

Auch aus den höchsten Zirkeln der Politik stehen Reaktionen im Netz. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama zeigte sich bestürzt über den Tod des Sportidols, mehr noch aber über den Verlust von dessen Tochter: "Kobe war eine Legende auf dem Platz und gerade erst am Beginn von etwas, was ein bedeutungsvoller zweiter Akt werden sollte. Aber Gianna zu verlieren, ist für uns als Eltern noch herzzerreißender. Michelle und ich senden an diesem undenkbaren Tag Liebe und Gebete an Vanessa und die gesamte Bryant-Familie." US-Präsident Donald Trump sprach von "schrecklichen Nachrichten".

Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles, würdigte Bryant als außergewöhnlichen Menschen: "Kobe Bryant war ein Riese, der Menschen überall mit seinem unvergleichlichen Geschick auf dem Feld inspirierte und begeisterte. Er beeindruckte mit einem Intellekt und seiner Demut als Vater, Ehemann, kreatives Genie und Botschafter für das Spiel, das er liebte. Er wird für immer im Herzen von Los Angeles leben und im Laufe der Zeit als einer unserer größten Helden in Erinnerung bleiben."

"Mein Herz liegt in Stücken"

Vor dem Staples Center, Heimstätte der Lakers, versammelten sich im Laufe des Tages Hunderte Fans und legten Blumen, Trikots und Erinnerungsstücke ab, entzündeten Kerzen und riefen die Namen von Bryant und seiner Tochter. In der Nacht fand dort die Verleihung der Grammys statt, der wichtigste Musikpreis der Welt. Fans forderten die Absage der Veranstaltung, aber sie ging über die Bühne. Vor der TV-Aufzeichnung wurde dort eine Schweigeminute abgehalten. Die Sängerin Taylor Swift trauerte mit den Fans, vor allem aber mit den Familien der neun Todesopfer: "Mein Herz liegt in Stücken, seit ich von dieser unvorstellbaren Tragödie gehört habe. Ich kann mir nicht vorstellen, was die Familien jetzt durchmachen. Kobe hat mir - und uns allen - so viel bedeutet."

Sänger Bruno Mars bezeichnete Bryant auf Twitter als "Superhelden aus dem wirklichen Leben" auf dem Platz - "und ich bin mir sicher, dass er auch einer für seine Familie war". "Es kann nicht sein", schrieb Rap-Superstar Drake auf Instagram, der Rapper Snoop Dogg verkündete "Mein Herz ist gebrochen. Ich sende meine Gebete an Vanessa und die Kinder." Die Schauspielerin Whoopie Goldberg twitterte: "RIP Kobe, Held von vielen, wie meinem Enkel, außerordentlicher Athlet, der immer nett zu mir & meiner Familie war. Mein tiefstes Beileid seiner Familie."

Auch deutsche Sportler meldeten sich: "Unwirklich. Kobe tot mit 41. Gebete gehen an die Familien aller fünf Opfer", schrieb der frühere deutsche NBA-Profi Detlef Schrempf. Über den Twitter-Kanal der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wurde verkündet: "Ruhe in Frieden, Kobe #Bryant! Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, Freunden und Angehörigen. #RIPKobe". Und Bayern Münchens Verteidiger Jérome Boateng postete ein Bild Bryants mit dem Text "Nein, das kann nicht wahr sein. Wir werden dich alle vermissen!"

Seinen letzten Tweet hatte Kobe Bryant selbst nur wenige Stunden vor dem tödlichen Unfall abgesetzt: "Großer Respekt, mein Bruder", schrieb das Basketball-Idol darin an LeBron James. Der neue Star der L.A. Lakers hatte erst am Samstag Bryants 33.643 Karrierepunkte in den Regular Seasons überboten und ihn damit von Platz drei der Ewigen Bestenliste verdrängt. James und seine Teamkollegen erfuhren vom Tod des einstigen Klubkollegen auf dem Rückflug von einem Spiel in Philadelphia - dort war Kobe Bryant am 23. August 1978 zur Welt gekommen.

Quelle: ntv.de

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