Formel1

"Ich reise da nicht hin" Vettel boykottiert Formel-1-Rennen in Russland

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Während die Formel 1 noch über Konsequenzen aus dem russischen Einmarsch in der Ukraine berät, ist Sebastian Vettel schon einen Schritt weiter. Bei den Testfahrten in Barcelona erklärt der deutsche Pilot, den Großen Preis von Russland zu boykottieren. Wenn er denn stattfindet.

Sebastian Vettel hat seine Entscheidung schon getroffen. "Schockiert" sei er am Morgen gewesen, sagte der Formel-1-Pilot in der Mittagspause des zweiten Testtags in Barcelona. Von den Nachrichten aus der Ukraine, vom russischen Angriff, vom Kriegsbeginn, den Präsident Wladimir Putin in der Nacht befohlen hatte. "Furchtbar" seien diese Entwicklungen, wegen derer Vettel schon jetzt persönliche Konsequenzen zieht.

Nein, sagte der 34-Jährige, zum Großen Preis von Russland werde er in dieser Saison nicht antreten. Die Austragung ist für den 25. September geplant, nach der russischen Militäroffensive ist es allerdings fraglich, ob das Rennen im Olympiapark von Sotschi wirklich stattfindet.

"Meine Meinung ist, dass ich da nicht hinreisen sollte, und dass ich das auch nicht tun werde", sagte Vettel in der Medienrunde: "Ich denke, es ist falsch", am Großen Preis von Russland festzuhalten. Putin selbst hatte sich dafür starkgemacht, die Formel 1 in die Küstenstadt am Schwarzen Meer zu holen, seit 2014 ist die Königsklasse des Motorsports dort zu Gast. Vettel wirkte sichtlich bewegt vom Einmarsch der russischen Truppen: "Meine Entscheidung ist gefallen." Der 34-Jährige sagt, Russland habe "eine sehr, sehr merkwürdige und verrückte Führung".

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Vettel, der neben seinem Humor längst auch für seine Haltung geschätzt wird, führte weiter aus: "Menschen werden aus dummen Gründen getötet." Seiner Meinung nach sollte der Grand Prix insgesamt aus dem Kalender gestrichen werden. Sollte die Formel 1 trotz des russischen Einmarschs in die Ukraine am Termin festhalten, würde das Rennwochenende im September ohne den vierfachen Weltmeister stattfinden. Als Ersatzfahrer ist Nico Hülkenberg bei Aston Martin engagiert, für Mutmaßungen darüber ist es allerdings deutlich zu früh.

Auch der amtierende Weltmeister Max Verstappen spricht sich dagegen aus, am Russland-Termin festzuhalten. "Wenn sich ein Land im Krieg befindet", so der Red-Bull-Pilot", dann ist es nicht korrekt, dort zu fahren." Vettel kündigte zudem an, auch in der Fahrergewerkschaft GPDA über Konsequenzen auf die russische Militäroffensive zu beraten. "Sicherlich werden wir darüber sprechen." Die Formel 1 selbst erklärte bislang lediglich, die "Situation weiterhin sehr genau beobachten" zu wollen.

Quelle: ntv.de, tsi

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