"Morgens lieber liegenbleiben" Scholl mosert an Löws Beraterstab herum

Mehmet Scholl geht mit Urs Siegenthaler ins Gericht.

Mehmet Scholl geht mit Urs Siegenthaler ins Gericht.

(Foto: imago/Team 2)

Deutschland bricht den Fluch, schickt bei der Fußball-EM Italien nachhause. Und ARD-Experte Scholl? Der findet anschließend dennoch Anlass zur Kritik. Abgesehen hat es der Ex-Profi vor allem auf DFB-Taktikberater Urs Siegenthaler.

Joachim Löw mit seinem Taktikberater Urs Siegenthaler

Joachim Löw mit seinem Taktikberater Urs Siegenthaler

(Foto: imago/Team 2)

ARD-Experte Mehmet Scholl hat nach dem Viertelfinal-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Italien heftige Kritik am Trainerstab von Bundestrainer Joachim Löw geübt. Anlass: die Umstellung der Defensive auf eine Dreierkette, die Scholl als nicht richtig ansah. Dadurch habe in der Offensive ein Mann gefehlt. "Es geht jetzt nicht darum zu motzen, aber warum bringt man eine Mannschaft, die so funktioniert hat, in die Situation, dass sie sich dem Gegner anpassen muss?"

Scholl glaubt, Spielbeobachter und Taktikberater Urs Siegenthaler könnte Löw zu der Änderung geraten haben. "Ich weiß nicht, ob die Idee von Siegenthaler stammt, aber Jogi Löw wacht nicht nachts auf und sagt: 'Jetzt hab ich's, Dreierkette, Dreierkette, Dreierkette.' Nein, da wird im Stab beraten." Der Ex-Bayern-Profi riet: "Der Herr Siegenthaler möge bitte seinen Job machen, morgens liegen bleiben und die anderen zum Training gehen lassen."

Nach Meinung Scholls hätte Löw besser daran getan, auf Umstellungen zu verzichten. "Das hätte man heute auch anders lösen können", sagte er. So hätten die Passwege zugestellt werden können. Innenverteidiger Jérôme Boateng und Mats Hummels hätten gegen die italienischen Angreifer Éder und Graziano Pellè von den zentralen Mittelfeldspielern Sami Khedira und Toni Kroos unterstützt werden können. "Das hätte genauso funktioniert, aber dann hätten wir uns nicht unserer Stärke nach vorne beraubt."

Scholl erinnerte an vergangene Turniere: "2008, angepasst, im Finale gegen Spanien verloren. 2010, Südafrika, angepasst an die Spanier, rausgeflogen. 2012, angepasst an die Italiener, rausgeflogen. Achtung, und jetzt kommt der Clou: 2014, ab dem Viertelfinale, hat Jogi Löw jede Idee seines Stabs ignoriert und hat der Mannschaft vertraut. So gewinnt man Titel."

Quelle: ntv.de, jog

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