Voss-Tecklenburg: "Fester Wille" Bundestrainerin bleibt trotz WM-Desaster im Amt

Voss-Tecklenburg bleibt beim DFB.

Voss-Tecklenburg bleibt beim DFB.

(Foto: dpa)

Die Fußball-Weltmeisterschaft endet für das DFB-Team so schlecht wie nie zuvor. Das Aus in der Gruppenphase ist ein Debakel, doch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bleibt im Amt. Ein "Weiter so" weist sie aber von sich.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg will trotz des Debakels bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Amt bleiben. "Das einfache ist im Leben wegzulaufen, wenn es schwierig wird. Ich bin noch nie weggelaufen, wenn es schwierig geworden ist, also habe ich weiter den festen Willen, zusammen mit allen Beteiligten die nächsten Schritte im deutschen Frauenfußball zu gehen", sagte sie bei der Abschlusspressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes in Wyong. Unmittelbar nach dem Ausscheiden in der Gruppenphase, bei dem ein 1:1 gegen Südkorea nicht für den Einzug ins Achtelfinale reichte, hatte sie sich noch nicht konkret dazu äußern wollen.

Zuvor hatte ihr bereits DFB-Präsident Bernd Neuendorf sein Vertrauen ausgesprochen. Er sagte bei einer DFB-Veranstaltung am Freitag: "Ich bin von ihr überzeugt." Zugleich verwies er darauf, dass Voss-Tecklenburg und der Verband den gemeinsamen Arbeitsvertrag erst vor wenigen Monaten bis 2025 verlängert hätten. Gemeinsam mit den Verantwortlichen im Verband soll das historisch schlechte Ergebnis in den kommenden Tagen und Wochen aufgearbeitet werden.

Damit ist klar, dass sie die DFB-Elf über die Qualifikation in der erstmals ausgetragenen Nations League zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris führen will. Das erste Spiel steigt am 22. September in Dänemark. "Ich bleibe hartnäckig und stark", sagte die 55-Jährige zwei Tage nach dem erstmaligen Ausscheiden einer WM-Gruppenphase.

Olympia-Qualifikation das nächste Ziel

Der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, sagte: "Nach der ersten Enttäuschung und Leere habe ich in vielen Gesprächen eine gute Grundhaltung erkannt." Die Spielerinnen seien "sehr selbstkritisch", hätten aber auch "den Willen, wieder nach vorn zu blicken und gemeinsam das Ruder rumzureißen". Dies sei erfreulich, zeige, "welcher Geist in dieser Mannschaft steckt, auch nach einer Niederlage". Voss-Tecklenburg bestritt ein "Weiter so": "Wir haben mehrfach betont, dass wir das aufarbeiten und immer sachlich mit den Dingen umgehen." So hätte es die Team-Leitung auch im Erfolgsfall in England getan. "Wir sind weit davon entfernt zu sagen 'Weiter so', das machen wir nie."

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Sie betonte aber auch: "Wenn man sich hohe Ziele setzt, kann man tief fallen." Sie wisse nicht, was es ausgelöst hätte, wenn das Team als Vize-Europameister zur WM gefahren wäre, ohne zu sagen, dass es um den Titel mitspielen will.

Die 55-Jährige hatte das Amt als Bundestrainerin im Jahr 2018 angetreten, hatte es von Horst Hrubesch übernommen. Ihr erstes Turnier war die WM 2019 in Frankreich, als der DFB im Viertelfinale gegen Schweden ausschied und damit die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasste. Die EM im vergangenen Jahr lief deutlich erfolgreicher, das Team hatte sich erst im Finale den Gastgeberinnen aus England geschlagen geben müssen.

Quelle: ntv.de, ara

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