Schalke tobte über "Betrug" DFB kommentiert VAR-Ärger zerknirscht
21.11.2021, 17:51 Uhr
Roger Assalé fiel im Schalker Strafraum. Wenigstens das ist unstrittig.
(Foto: imago images/MIS)
Am Samstagabend kommt es in Bremen zu einer völlig überraschenden Elfmeterentscheidung, weil der VAR eingreift. Der Pfiff sorgt für Erstaunen, beim FC Schalke sogar für Empörung. Nun meldet sich der DFB und ordnet den Vorgang selbstkritisch ein.
Die Leitung der Elite-Schiedsrichter im DFB hat Fehler im Umgang mit dem Videobeweis am Wochenende in der 1. und 2. Bundesliga eingeräumt. Schalke 04 verpasste in der 2. Bundesliga beim 1:1 gegen Werder Bremen durch einen sehr umstrittenen Foulelfmeter in der Nachspielzeit den fünften Auswärtssieg. Dabei war kein Foul an dem Bremer Roger Assalé zu erkennen gewesen. Schiedsrichter Tobias Stieler revidierte aber nach Intervention des VAR seine Entscheidung und gab Strafstoß. Der Eingriff des Videoassistenten war nach einer DFB-Mitteilung vom Sonntag "nicht angemessen".
Auf Schalke hatte die Entscheidung für Empörung gesorgt: "Wir fühlen uns schlichtweg betrogen", sagte Schalkes Sport-Vorstand Peter Knäbel zur Elfmeterszene. "Wenn man ein ganz klares Handspiel des Bremer Spielers plus Schwalbe nicht erkennt - das ist einfach unglaublich", schimpfte Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis. "Das hat heute alle Rahmen gesprengt. Die Leute sollen sich hinterfragen, ob das der richtige Weg ist", so der Coach weiter. "Der Elfmeter war heute eine absolute Frechheit, wie ich sie noch nie erlebt habe. Aber den Leuten ist das egal."
"Krasseste Fehlentscheidung"
Sportdirektor Rouven Schröder hängte den Vorgang ebenfalls ganz oben auf: "Wenn er ihn gleich pfeift, verstehe ich es. Wenn er dann rausgeht, und sich nach längerem Zuschauen so sicher ist, ist das eine der krassesten Fehlentscheidungen, die ich jemals gesehen habe."
Der DFB ordnete den Vorgang etwas nüchterner ein - und dbürokratischer. "Nachdem es jetzt lange Zeit sehr gut lief und die hohe Eingriffsschwelle bei den Interventionen von Video-Assistenten insgesamt gut akzeptiert wird, weil sie bisher auch weitestgehend einheitlich umgesetzt wurde, ist es jetzt die Aufgabe, diese drei Vorgänge im Sinne der bisherigen Linie aufzuarbeiten und nochmal klar festzustellen, dass die Abläufe im Spiel und die Evidenz des Bildmaterials die Grundlage einer Intervention sein müssen", schrieb der Deutsche Fußball-Bund.
Der DFB verwies erneut darauf, dass eine Intervention der Videoassistenten nur erforderlich sei, wenn absolute Klarheit über einen Fehler bestehe. Dies sei bei der Partie Bayer Leverkusen - VfL Bochum (1:0) am Samstag so gewesen. VfL-Trainer Thomas Reis, der direkt nach Abpfiff zum Unparteiischen Daniel Schlager gegangen war, haderte wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs nach einer Aktion von Bayer-Verteidiger Jonathan Tah gegen Christopher Antwi-Adjei. "Hierbei handelt es sich um ein Foulspiel, bei welchem die TV-Bilder den Ablauf und das Trefferbild evident belegen. Aus diesem Grunde wäre hier eine Intervention durch den Video-Assistenten angebracht gewesen", erklärte der DFB.
Quelle: ntv.de, ter/dpa